Thursday, September 20th, 2007


Es ist doch überraschend, wie klein die Welt derjenigen ist, die mit China zu tun haben und wie man sich wiedertrifft.

Neulich bekam ich wieder mal einen Anruf eines deutschen Händlers. Ein nettes Gespräch, er wollte Produkte in China einkaufen und von uns ein paar Adressen von Lieferanten. Als ihm klar wurde, dass ich mir die Adressen nicht mal kurz aus dem Ärmel schütteln kann und das ganze Geld kostet, wollte er lieber selbst in die Hand nehmen. Ist ja klar, dass ich nicht gegen eine Provision nur im Erfolgsfall arbeiten kann.

Gestern hat mir ein Bekannter erzählt, dass derselbe Händler (der Name klang zumindest ähnlich) auch bei ihm angerufen hat – allerdings ging es diesesmal um eine Recherche, ob eine gewisse Firma, an die er einen Vorschuß gezahlt hatte, auch wirklich existiere. In dem Fall hat der Händler allerdings Glück gehabt. Die Firma hatte ihren Sitz in Peking und sie gab es tatsächlich. Die Nachforschungen ergaben, dass die Probleme (nur eine kurze Lieferverzögerung) nicht vorgetäuscht waren.

Trotzdem fand ich es bemerkenswert, dass der Händler die erste Lieferung zu 100% im Vorraus bezahlt hatte.

Gestern habe ich genau zwei Fehler gemacht. Ich bin in ein Taxi gestiegen und ich bin im Taxi sitzen geblieben. Die Fahrt von Wudaokou zum World-Trade Center hat zwei Stunden gedauert – mit der U-Bahn sind es ca. 40 Minuten. Es war aber wieder eine gute Gelegenheit, den Egoismus, der auf den Straßen herrscht, zu beobachten.

Kreuzung freimachen bei roter Ampel? Keine Spur davon, lieber blockiert man für ein paar gewonnene Meter auch den Verkehr, der dann von links und rechts kommt.
Fußgänger warten auch nicht auf Grün sondern auf die beste Gelegenheit, die Straße zu überqueren.

Ich finde, es ist ein Wunder, dass am Bahnübergang an der Wudaokou Subway Station (der übrigens von Hand betrieben wird) noch nichts passiert ist.