Seit neustem tragen sie nun ein gelbes Hemd, gepaart mit einer schwarzen Hose und natürlich den obligatorischen schwarzen Lederschuh mit Schnalle. Pekings Taxifahrer sind im Einheitsdress nun klar zu erkennen, und es kann nicht mehr passieren, dass man von jemand, der ein Taxi anbietet, dann doch in ein schwarzes Taxi ohne Lizenz gelockt wird. Trotz der Kleidung bin ich aber gespannt, wie sie sich mit den Touristen schlagen werden.

In den letzten 7 Monaten habe ich erst einen Taxifahrer kennen gelernt, welcher einigermaßen Englisch sprach. Von all den Sprachkursen, die diese Fahrzeuglenker angeblich besucht haben sollen, ist nur wenig zu spüren. Hoffentlich haben sie wenigstens immer ihr kleines Buch dabei, in dem Sportstätten, einfache englische Sätze sowie Verhaltensregeln dargestellt sind.

Besonders witzig sind die darin enthaltenen Comics, die regelkonformes Verhalten eines Taxifahrers zeigen. Dazu gehört es, nicht zu spucken, dem Gast die Tür aufzuhalten, ihn vom Rauchen im Taxi abzuhalten (was nicht zwingend heißt, dass der Taxifahrer nicht selber in den Pausen im Auto raucht), bei Unfällen anzuhalten sowie Radfahrern und Fußgängern gegenüber respektvoll gegenüber zu treten. Auch soll der Taxifahrer ausgeschlafen, sauber gekleidet, nicht betrunken und freundlich sein. Eigentlich erschreckend, so was als Verhaltensregel anmahnen zu müssen. Nachdem bei unserem ersten Chinabesuch vor einiger Zeit der Taxifahrer jedoch an jeder Ampel mit dem Kopf nach links wankte und in den Sekundenschlaf verfiel, bin ich über diese Verhaltensregeln doch froh. Ob diese eingehalten werden steht jedoch auf einem anderen Stern.

Übrigens habe ich schon ein paar Mal versucht, dieses Buch käuflich im Taxi zu erwerben. Bis zu 50 Yuan habe ich geboten, allerdings haben sich die Taxifahrer bisher immer geweigert, mir das Ding zu geben. Mal sehen, vielleicht bekomme ich nach Olympia ja eines. Die Bilder darin sind einfach zu gut.

Liebe Grüße Leo