Als Europäer sind wir in China ja leicht zu erkennen. Wer dann noch wie wir eine kleine Tasche und Foto in der Hand hat, ist dauernd das Ziel von Verkäufern, schwarzen Taxen, Bettlern sowie sonstigen Dienstleistern. Eine Gruppe davon sind die Schuhputzer.

Auch wenn meine Sportschuhe nicht sonderlich dreckig waren, und außerdem nicht aus Leder bestehen, am U Bahn Ausgang der „Ren Min Lu“ sprangen 2 Schuhputzer auf mich zu. Ich hatte keine Lust und ging schneller, allerdings die beiden auch. Einer spritze mir im Laufen Schuhcreme auf den Schuh. Holly sah dies und dachte, mein Schuh sei dreckig. Sie rief es mir zu, daraufhin verlangsamte ich meinen Lauf und sah auf meinen Schuh…zu spät. Da waren sie schon da und wienerten an den Schuhen rum. Zwar nur auf der Schuhspitze und nur für 1 Minute, aber dafür wollten sie 20 RMB. Auch wenn das nicht viel Geld ist, ich war sehr sauer, weil das in Deutschland schon unter Nötigung gefallen wäre. Wir einigten uns auf 10 RMB, was immer noch viel zu viel ist, und in Zukunft werde ich noch schneller laufen.

Übrigens fuhren wir am nächsten Tag im kleinen Städtchen Zhujiazhou Boot in einem kleinen Kanal. Am Kanalrand rief uns eine Schuhputzerin zu, dass sie aufsteigen wollte, um uns die Schuhe zu putzen. Nur eindeutige Signale an unseren Kapitän, das Land nicht anzusteuern, konnten ein erneutes Schuhputzen verhindern.

Ich kann die Leute ja verstehen, wenn jeder versucht, etwas Geld zu verdienen. Aber das ich mir nicht jeden Tag mit dem falschen Putzmittel meine Schuhe wienern lassen will, sollte denen auch einleuchten.

Leo.