December 2008


Als wir abends in das Auto steigen, und uns Yunkung und Wang durch Shanghai fahren, merkt man ihnen den Stolz an. Hier der Fernsehturm, dort der höchste Turm Chinas, dazwischen glänzen Starbucks und die Logos multinationaler Konzerne. Magnetschwebebahn, Expo 2010, Bauboom. Die Stadt wächst, man spürt den dauernden Umbruch überall. Stillstand bedeutet hier noch mehr als anderswo Rückschritt, die Konkurrenz ist riesig. Doch, für den Augenblick, genießen wir die Musik im Auto und fahren durch eine Stadt, die wohl wie New York nun singen darf “I wanna wake up in a city that never sleeps, in Shanghai…

Leo.

Knapp 18 Monate habe ich meinen Studienfreund Yunkung nicht gesehen. Der Kontakt zwischendurch war eher sporadisch. Aber als wir ihm sagten, dass wir nach Shanghai kommen, teilte er uns mit, dass er sich um uns kümmern wird. Und so kam es auch. Gastfreundschaft wird in China noch groß geschrieben. Hotel organisieren, mit uns durch die Stadt laufen, auf unsere Wünsche eingehen, all unser Essen bezahlen, dauernd fragen, ob er noch mehr für uns tun kann… so etwas ist schon toll, aber es beschämt mich auch.

Als wir uns das letzte Mal in Deutschland sahen, gab es nur Snacks am Schnellimbiss. Jeder zahlte seinen eigenen Teil. Und die Fussballkarte zahlte auch jeder für sich. Aber er hat es mir wohl nicht Übel genommen. Und nächstes Mal in Deutschland wird es ganz, ganz anders…

Leo.

Diese Woche sind wir in Shanghai und Suzhou unterwegs. Shanghai ist mit vielen hohen und imposanten Gebäuden im Vergleich zu Peking sehr beeindruckend. Allerdings erscheint mir Shanghai gerade wie eine einzige riesige Baustelle. An allen Ecken wird gehackt, gehämmert und gebohrt was das Zeug so hergibt. Shanghai bereitet sich gerade auf die Expo 2010 vor.

Hier in Shanghai habe ich von einem chinesischen Freund einen sehr interessanten Satz gehört, der mir nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Dieser ist allem Anschein nach sowohl wahr, als auch sehr zutreffend. Denkt mal darüber nach!

„Wer nicht versteht, warum die Chinesen gerne zum Karaoke gehen, der hat die Chinesen nicht verstanden!“

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