Tuesday, April 21st, 2009


Die Beijing Hikers, eine aus verschiedenen Nationalitäten bestehende Wandergruppe, hatte sich am letzten Samstag zu einer besonderen Wanderung zusammengeschlossen. Zusammen ging es, nach ca. 3 Stunden Busfahrt, westwärts von Peking nach Chuandixia. Dort gibt es in 1600 Meter Höhe ein schönes Hochplateau. Dieses ist jedoch, leider auch dank der Wandergruppen, die dort vorbei laufen, recht verschmutzt. In Anlehnung an den nahenden “Earth Day” war das Ziel der Reise neben ca. 800 Meter Höhenüberwindung die Reinigung des Platzes. Nach 2 Stunden Fussmarsch angekommen, strömten ca. 30 Ausländer aus und sammelten mit Handschuhen und Plastiksäcken das ein, was in den vorherigen Jahren achtlos liegen gelassen wurde. Schnell hatten wir 20 x 100 Liter Säcke gefüllt. Unter den ungläubigen Blicken von Chinesen reinigten wir den Platz. Doch für viele war dies auch ein positives Zeichen, wir wurden angesprochen, gelobt, und viele schlossen sich uns an. Innerhalb kurzer Zeit war der Platz fast blitzblank, und wir machten uns zurück auf einem wunderschönen Wanderweg ins Tal. Zwischendrin begegneten wir anderen Wandergruppen, welche ebenfalls von unserer Aktion angetan waren. Wir überlegten uns insgeheim, wie es wohl wäre, wenn eine Horde Chinesen die Lüneburger Heide oder den Strand in Usedom reinigen würde…die Bild Zeitung hätte ihre Schlagzeile sicher. Aber bei uns war keine Zeitung, und im Dorf unten gab es auch keinen freudigen Empfang, sondern nur die Frage: “Wohin nun eigenglich mit dem Müll?” Unser Busfahrer wollte das Zeug nicht nach Peking befördern, aber ein Dorfbewohner bot sich an, das Zeug zu behalten…er wollte noch die vielen Pfandflaschen aussortieren. Ich hoffe sehr, dass er den Rest nicht irgendwo anders in Gebüsch geworfen hat.
Dennoch fuhren wir stolz nach Peking zurück. Jeden Tag ein gute Tat, wie das alte Pfadfindersprichwort sagt.
Leo.

Jedes Jahr stellt der Berliner CDU-Abgeordnete Peter Trapp eine offizielle Anfrage beim Stadtsenat in Berlin. Es geht darum, wie oft Diplomaten in Berlin Verkehrsordnungswidrigkeiten begehen, ohne dafür belangt zu werden. 8400 unbezahlte Strafzettel stehen auf der Liste, die der Senat herausgab. Dazu 55 Unfälle von Diplomaten.  Und Diplomaten aus China haben sich hier offenbar nicht mit Ruhm bekleckert. China war neben Saudi-Arabien, Russland, Ägypten, Libyen, Iran, Polen, Frankreich und Griechenland Spitzenreiter. Schade, dass der Senat keine detaillierte Statistik vorlegt, nach Ländern geordnet.

Letztes Jahr wurde der koreanische Blogger Park Dae Sung unter dem Pseudonym “Minerva” zur Berühmtheit. Er hatte mehr als 100 Artikel zur koreanischen Wirtschaft auf seinem Blog veröffentlicht und einige richtige (aber auch einige falsche) Voraussagen getroffen. So sagte er z.B. die Abwertung des koreanische Won gegenüber dem Dollar voraus sowie den Kollaps von “Lehman Brothers”.

Zum Verhängnis wurde ihm ein Beitrag, in dem er behauptete, die koreanische Regierung verbiete bestimmten Finanzinstitutionen und Handelsfirmen, US-Dollar zu kaufen.

Die Staatsanwaltschaft klagte ihn daraufhin wegen des Verstoßes gegen das koreanische Kommunikationsgesetz an. Er habe bewusst Falschmeldungen verbreitet, der koreanischen Wirtschaft geschadet und Aktienkurse manipuliert.

Die Festnahme hatte in Korea zu Diskussionen um die Meinungsfreiheit geführt.Der Staatsanwaltschaft wurde vorgeworfen, nur einen Regierungskritiker Mundtod machen zu wollen.

Jetzt wurde “Minerva” freigesprochen. Der Richter konnte nicht erkennen, wie der Blogger dem öffentlichen Interesse geschadet habe.
Der Blog war in Korea sehr populär, hatte teilweise über 200.000 Besucher am Tag.
Jetzt kann sich Minerva also weiterhin zur koreanischen Wirtschaft auslassen und düstere Untergangsszenarien verbreiten.