China News


Domaininhaber von cn-Domains werden in den nächsten Tagen eine Nachricht mit dem folgendem oder Inhalt erhalten (siehe unten).

Im Prinzip geht es darum, dass die chinesische Registrierungsbehörde unter Umgehung der Registrare eine Nachricht direkt an die Eigentümer von cn-Domains sendet mit der Aufforderung, auf einen Bestätigungslink zu klicken um die Identität des Eigentümers zu verifizieren. Dies muss innerhalb von 15 Tagen geschehen, ansonsten behält sich die CNNIC weitere Schritte vor, die letztendlich auch zum Verlust der Domain führen könne.

Auf Deutschland übertragen wäre dies genauso als würde die Denic eine Email direkt an die Webmaster senden, mit der Bitte einen Bestätigungslink zu klicken oder die Domain wäre weg. Kommuniziert wurde dies (wie so oft von chinesischen Behörden) schlecht oder überhaupt nicht, Webmaster und Registrare wurden vorher nicht informiert und von dieser Aktion überrascht.

Wer bereits eine Domain besitzt muss darüber hinaus nachweisen, dass er diese nicht innerhalb Chinas hostet bzw. die Domain keinen Inhalt enthält, falls sie außerhalb Chinas gehostet wird.

Inhaber von cn-Domains tun also gut daran, ihre Kontaktdaten zu überprüfen. Die Registrare haben keine Möglichkeit, diese Bestätigungsemail noch einmal zu versenden, falls ein Domaininhaber diese nicht empfangen hat.

Hier der Inhalt der Email:

Subject: Domain Name Information Confirmation
From: REMINDER@cnnic.cn
Date: Sun, June 26, 2010 12:22 am
To: xxxxxxxx@xxx.com
Domain Name Information Confirmation
(Please do not reply to the sender)
Dear CN Domain Name User:
Thank you for registering for CN domain name.
According to the policy in Article 28th of “China Internet Domain Name Regulations”:
applicant for domain name registrant shall submit true, accurate and complete domain name
registration information and sign a registrant agreement with domain name registrar. Upon
completion of domain name registration, applicant of domain name registrant will become a
registered domain name holder.
Domain name holder’s true, accurate and complete domain name registration information is a
certificate of rights for domain name transfer and information change. In order to protect your
rights of being a domain name holder, please follow the prompts to confirm your domain name
registration information.
Registrant Information
Domain Name: xxxxxxxxx.cn
Registrant id: xxx-xxxxxxx
Registrant name: xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Registrant org: xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Registrar name:xxxxxxx
If your domain name registration information is true, accurate and complete, please click the
following URL to confirm:
http://remind.cnnic.cn/om/registantMail!confirmOk.action?id=####################
If the above URL is not responding, copy the link to browser’s address bar to be connected.
For further questions, please send email to service@cnnic.cn.
If domain name registration information is not being confirmed within 15 days in receipt of this
notification, your domain name will be processed according to relevant provisions.
China Internet Network Information Center (CNNIC)
Tel: 86-10-58813000
Fax: 86-10-58812666
Website: http://www.cnnic.cn
E-mail: service@cnnic.cn
????????
????????
???CN????????
???????CN???
??????????????????????????????????????
??????????????????????????????????????
??????????????????????
??????????????????????????????????????
?????????????????????????????????????
?????
??:xxxxxxxxx.cn
???ID:xxx-xxxxxxx
???: xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
?????:xxxxxxxxxxxxxxxxxxx
????????:xxxxxxx
???????????????????????????????
http://remind.cnnic.cn/om/registantMail!confirmOk.action?id=####################
???????????????????????????????
????????????service@cnnic.cn???
????????15??????????????????????????????
?
??????????(CNNIC)
????: 86-10-58813000
??: 86-10-58812666
??: http://www.cnnic.cn
????: service@cnnic.cn

Da ich schon länger nichts mehr gepostet habe, aus aktuellem Anlass mal wieder etwas unter “chinesisch lernen”.

4:1 gegen England, nette Rache für Wembley 1966:

Ein paar nützliche Vokabeln, um das fälschlicherweise gegebene Tor von 1966 auf chinesisch zu erklären:

Wembley – ???

Fussball – ??

Schiedsreichter – ???

England ????

Großer Klassiker – ??????

Wir wollen Rache für 1966 – ????1966??

Ich hatte noch keine Gelegenheit das Original der Verzichtserklärung zu lesen. Trotzdem mal ein Link dazu, was der Spiegel über die Arbeitsschutzmaßnahmen bei Foxconn schreibt.

http://www.spiegel.de

Die Gerüchteküche brodelt schon seit einigen Tagen, konkret schein es aber nicht zu sein.

Kurz nach Googles Weggang plant angeblich Facebook den Einstieg nach China. Diese Nachricht hat jetzt auch den Einzug in die chinesischen Printmedien gehalten. Laut Larry Yu, dem Spracher von Facebook, beobachtet Facebook jedoch den Markt nur wie viele andere, hat jedoch keine konkreten Pläne. Nach Googles Ausstieg ist es PR-technisch auch nicht unbedingt der beste Zeitpunkt nach China zu gehen.

Auch für die letzten Zweifler sollte jetzt klar sein – Google hat sich mit seiner Suchmaschine endgültig aus China verabschiedet. Die ICP-Lizenz von Google (ICP = Internet Content Provider) ist Ende März ausgelaufen und wurde nicht verlängert.

Eine ICP-Lizenz wird von jedem Betreiber einer Webseite (auch von privaten Webseiten) benötigt, wenn er innerhalb Chinas hosten möchte.

Google wird allerdings weiterhin ein Forschungszentrum in China betreiben und auch weiterhin Werbung auf seinen Webseiten verkaufen.

Klagen gegen Google?

Es kann gut sein, dass Google sich in China bald gerichtlichen Auseinandersetzungen mit ehemaligen Partnern stellen muss, die Google eventuell Vertragsbruch vorwerfen könnten. Google dürfte dabei vor chinesischen Gerichten einen schweren Stand haben.

Interessanterweise gibt es übrigens Gerüchte, dass Facebook seinen Dienst in China anbieten möchte. Derzeit ist Facebook in China gesperrt.

Ich bekomme öfters mal Emails oder telefonische Anfragen von Firmen, die im Zusammenhang mit China einem Betrug aufgesessen sind. Meistens geht es darum, dass Betroffene versuchten, Warenkleidung, Kamerazubehör oder ähnliches online aus China zu einem Bruchteil des Marktpreises zu bestellen. Hier mal eine Zusammenfassung der üblichen Scams

  • Billige Markenware oder Elektronik: Über einen seriös aufgebauten Online Shop wird Markenware verkauft. Der Support ist professionell und geschieht per skype, Email oder telefonisch. Nach Bezahlung erfolgt keine Lieferung sondern es werden Nachzahlungen verlangt. Standardbegründungen: Lieferkosten sind gestiegen, die Ware wird vom Zoll zurückgehalten, das günstige Angebot ist “ausgelaufen” und man solle etwas nachzahlen.
    Lösung: Falls man per Western Union bezahlt hat, ist das Geld normalerweise futsch. Und bitte nicht bei mir beschweren, wenn ich den Betroffenen keine kostenlose Hilfe anbiete.
  • Domainregistrierung: Anbieter senden einem Unternehmen mit Internetseite die Nachricht, sie hätten eine Anfrage über die Registrierung einer cn-Domain oder ähnliches mit dem Markennamen oder Domainnamen des Unternehmens erhalten und müssten jetzt überprüfen, ob die Registrierung zulässig sei (Grund der Überprüfung: beliebig). Gleichzeitig wird dem Unternehmen die Registrierung der Domains zu Wucherpreisen angeboten.
    Lösung: Nachricht in den Spam-Ordner verschieben
  • Zahlungen oder Lieferungen weiterleiten: Es wird ein “Represantative” für ein bestimmtes Land gesucht. Der soll dann vor allem Zahlungen von “Kunden” entgegennehmen und diese Zahlungen dann weiterleiten. Das deutsche Konto des Repräsntanten, an welches die gutgläubige Kunden der chinesischen Firma überweisen, dient dazu, Vertrauen aufzubauen – das Geld wird ja an ein deutsches Konto überwiesen. Das Geld, welches vom Repräsentanten nach China weitergeleitet wird, ist dann futsch, Ware aus China wird nie geliefert. Alternativ bestellt der chinesische Betrüger Ware im Namen des “Repräsentanten”. Der Repräsentant leitet diese Ware weiter nach China und erhält Wochen später Rechnungen von deutschen Lieferanten.
  • Der Verkauf von akademischen Titeln. Solche Titel-Verkäufer gibt es auch “offline”, an Nebeneingängen an den meisten Eliteunis in China. Diese Titel sind natürlich wertlos, selbst wenn sie mit irgendwelchen Leistungen verbunden waren.
  • Online-Kontakte und Geschenke: Westliche Firmen werden kontaktiert und dann zu Verhandlungen nach China eingeladen. Dort werden dann teure Geschenke verlangt, da dies in China so üblich sei. Die Kosten für Hotels, Essen usw. werden natürlich auch von der westlichen Firma getragen. Es kommt aber nie zu einem Geschäftsabschluss, die chinesischen Geschäftspartner verschwinden dann.
  • Bestellungen und Zahlung per Scheck oder Kreditkarte: Ein chinesisches Unternehmen kontaktiert eine Deutsche Firma und bestellt Ware . Die wird dann mit gefälschten Schecks von unbeteiligten und scheinbar seriösen Drittfirmen bezahlt, die dem chinesischen Kunden angeblich noch Geld schulden. Die Schecks platzen dann, die Ware ist normalerweise futsch.

Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Betroffener sein Geld oder seine Ware zurückerhalten hat. Unter meist sehr nobel klingenden Adressen, die in den Webseiten, Emails oder Bestellungen angegeben sind, findet sich keine Firma. Über die Webseiten “Whois” Einträge an die Betreiber heranzukommen ist ebenfalls kaum möglich.

Grundsätzlich gilt bei allen Unternehmungen im Ausland – nicht nur in China: Geschäfte laufen nicht über Vertrauen sondern über Kontrolle.

Heute hat die Meldung Aufsehen erregt, Google wolle sein Engagement in China überdenken. Google begründet dies mit der Zensur und Hackerangriffen aus China, die zum Ziel hatten, Email-Accounts von Dissidenten auszuspähen und geistiges Eigentum von Unternehmen zu stehlen.

Auf http://googleblog.blogspot.com/2010/01/new-approach-to-china.html sagt Google jedoch erstmal nur, dass sie ihre Suchergebnisse nicht mehr zensieren wollen. Sie werden mit den Behörden verhandeln und prüfen ob es möglich ist, eine unzensierte Version von Google in Chin zu betreiben.Nach einer Meldung von chip.de hat Google bereits angefangen, nicht zensierte Suchergebnisse in China auszuliefern.

Auswirkungen auf Google

Kritische Stimmen behaupten zwar, Google würde dieser Schritt nicht sehr weh tun, da das Chinageschäft nur 1% seines Gesamtumsatzes ausmache, allerdings hat Google in den letzten Jahren den Abstand zum lokalen Konkurrenten Baidu verkürzen können und würde im Extremfall auf den größten Internetmarkt der Welt verzichten. Ausländische Unternehmen haben es in China durchweg schwerer als chinesische. Chinesische Unternehmen haben bessere Beziehungen zu Behörden (und Gerichten), weniger bürokratische Hürden zu überwinden bzw. sind diese Hürden und die Kooperation mit den Behörden gewohnt. Ausländische Unternehme können auch nur mit Hilfe eines lokalen Partners an eine Internet Content Provider Lizenz gelangen, um überhaupt kommerziell im chinesischen Internet tätig werden zu können.
Des weiteren können chinesischen Unternehmen problemloser im Internet kopieren und Dienste anbieten, die für ausländische Firmen tabu sind (Onlinespiele, MP3-Downloads usw).

Angesichts dieser Umstände kann man Google China schon als Erfolgsstory sehen, auch wenn man bedenkt, dass Google erst 2006 nach China gegangen ist.

Auswirkungen auf China?

Die Auswirkungen auf das Internet in China sind noch schwer abzusehen, es kommt wohl vor allem darauf an, welche Google-Dienste in Zukunft in China noch zur Verfügung stehen. Falls nur die Suchmaschine gesperrt wird, werden sich die Konkurrenten freuen, sonst wird nicht viel passieren. Wenn aber andere Dienste (Google Mail, Google Docs usw.) ebenfalls gesperrt werden, müssen wohl an die 50 Millionen Internetnutzer, die diese Dienste nutzen, ihre Surfgewohnheiten ändern.

Politisch wird sich wenig ändern, die Zensurbehörden wohl kaum nachgeben und eine unzensierte Version von Google zulassen. Es wird allerdings auch Druck auf die chinesische Regierung geben und die Beziehungen zwischen China und den USA wird dieser Schritt von Google kurzfristig belasten.

Mein Fazit: Die Zensurbehörden werden kaum nachgeben, die lokale Konkurrenz wird sich freuen. Wenn Google hartnäckig bleibt, wird wohl zumindest die Suchmaschine gesperrt.

Egal wie. Inspirierend ist dieser Schritt auf jeden Fall.

Im Spiegel (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,669714,00.html) und anderen Medien wird wieder über die Anti-Porno Kampagne in China berichtet. Im Rahmen der Kampagnen wurden zahlreiche Seiten gesperrt, Betreiber solcher Seiten festgenommen, es gibt anscheinend auch Belohnungen für Nutzer, die solche Seiten melden.

Wieder wird aber nur oberflächlich recherchiert (oder Meldungen ungeprüft übernommen und der Text etwas geändert). Im Gegensatz zur Meldung des Spiegels gibt es in China keine Vorschrift, die besagt, dass ein Computer nur noch mit vorinstallierter Anti-Porn Software gekauft werden kann, wenn ich die Meldugen Mitte letzten Jahres richtig in Erinnerung habe, war dies auch nie in der Art geplant.

Es gibt seit Mitte letzten Jahres ein Projekt mit dem Namen “Green Dam-Youth Escort” (??·????). Ursprünglich sollten alle neu in China verkauften Computer ein Programm vorinstallieren oder aber eine Installationsmöglichkeit dafür (CD)  mitliefern, welches bestimmte Inhalte zensiert. Die Zensur geschieht mit Hilfe einer Blacklist, die automatisch über Internetupdates aktualisiert wird. Eine Vorinstallation für alle Computer  war aber nie verpflichtend.

Später gab es einen Teilrückzieher insofern, dass nur noch für Schulen, Internetcafes und andere öffentliche Einrichtungen die Installation des Programms vorgeschrieben wurde. Privatnutzer in China müssen dieses Programm nicht installieren.

Es kann natürlich durchaus sein, dass die Kampagne gegen ungesunde Inhalte verschärft wird.

China hat, spontan wie immer und für Registrare sehr überraschend, die Regeln für die Registrierung von .cn-Domains verschärft. Seit dem 12. Dezember werden die Regeln umgesetzt. Demnach dürfen nur noch registrierte Unternehmen oder zugelassene Organisationen .cn-Domains registrieren.

Was als Kampf gegen Spam und Pornographie und andere ungesunde Inhalte verkauft wird, schließt im Endeffekt erstmal alle Privatpersonen von der Registrierung von .cn-Domains aus. Wie sich die neue Praxis auf Domains auswirkt, die vor dem 12. Dezember registriert wurden, bleibt noch abzuwarten.
Hoffnungen, dass Zensurmaßnahmen mit bestimmten Daten und Jubiläen zu tun haben ( Massaker am Platz des himmlischen Frieden 1989, 60 Jahre Gründung der VR China, Olympia, ExPo in Shanghai) und danach wieder aufgehoben werden, haben sich in letzter Zeit immer wieder zerschlagen.

Es kann durchaus sein, dass die Regelung für .cn Domains nur ein weiterer Schritt der Regierung ist, Kontrolle über alle unliebsamen Inhalte (was politische Inhalte mit einschließt) zu erhalten bzw. diese für chinesische Internetuser unzugänglich zu machen.
Allerdings ist es im Moment für Chinesische Unternehmen und Privatpersonen möglich, auf internationale Domainendungen auszuweichen und sich somit der Kontrolle des für die Registrierung der chinesischen Domains zuständigen China Internet Network Information Center (CNNIC) zu entziehen.

Registrare wie godaddy planen z.B., für chinesische Nutzer alipay als Zahlungsmethode anzubieten und könnten somit von der neuen Regelung profitieren.

Es ist natürlich möglich, dass die chinesischen Behörden auch dieses Schlupfloch in absehbarer Zeit schließen möchten.
Derzeit gibt es ca. 13 Millionen registrierte .cn-Domains, was 80% der registrierte Webseiten in China ausmacht.

Allerdings stoßen die Maßnahmen nicht überall im Westen auf Ablehnung.

http://www.spamhaus.org/news.lasso?article=652 gratuliert der CNNIC ausdrücklich zu dieser tollen Maßnahme zur Spam- und Betrugsbekämpfung:

“So as we extend our congratulations to CNNIC for this good first step in trying to reclaim the “.cn” ccTLD for the honest Chinese internet users, we stress that further steps do still need to be taken”

Die Internet-Verwaltung Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) unternimmt jetzt endlich konkrete Schritte für die Einführung von nicht-lateinischen Top-Level Domains.

Bewerber können sich ab dem 16. November um eine landessprachliche Version ihrer Zone bewerben. Also auch Domains mit der Endung “??”. Wann diese dann genau eingeführt werden, ist aber noch unklar, eventuell aber schon ab Mitte 2010. Länder wie Russland, China, Griechenland, Japan, Korea gehören zu den potentiellen Bewerbern um Top-Level Domains in ihrer Landessprache.

« Previous PageNext Page »