Ich glaube, es gibt in China sehr, sehr viele interessante Bücher, die ich jedoch nie lesen werde, da nur selten eine Übersetzung ins Englische erfolgt. Allerdings gibt es Ausnahmen. Eine davon ist “der letzte Eunuch von China” und wird seit neuestem auf Englisch verkauft. Leider konnte ich das Buch noch nicht kaufen, allerdings lassen die Kritiken neugierig werden.

Sie handelt von einem Jungen mit Namen Sun Yaoting, welcher 1902 geboren wird. Schon als Kind bewundert er einen angesehenen entfernten Verwandten, welcher ebenfalls im Palast als Eunuch Dienst tut und es zu Wohlstand gebracht hat. Im Alter von 10 Jahren, im Jahr 1912, hat er nach langen Betteln nun seinen Vater überzeugt. Aber dieser kastriert ihn selber, um dem Sohn die Karriere zu ermöglichen. Die Heilung (will mir gar nicht vorstellen, wie das abgelaufen ist) dauert über 3 Monate. Erst dann kann sich Sun Yaoting am Hofe bewerben, wird aber sehr schnell in den engen Kreis um den Kaiser Puyi aufgenommen. Auch wenn der als “letzter Kaiser” bekannte Regent nicht mehr viel Macht hatte, er lebte noch lange Zeit am Hofe, und mit ihm Sun Yaoting, welcher in dem Buch dann über die merkwürdigen Rituale und das verschwenderische Leben am Hofe berichtet. Auch wenn zu dieser Zeit das Leben in der verbotenen Stadt laufend bergab ging, und die Machtbasis des Kaisers sich weiter auflöste.

Später wurde Sun Yaoting Verwalteter von mehreren Tempeln in China. Die Gesellschaft der Eunuchen scheint dabei ein starkes Bündnis zu sein, gegenseitig half man sich in die besten Positionen, auch da man tiefe Verbindungen in die bessere Gesellschaft hatte.

Der letzte Eunuch wurde 94 Jahre alt, er starb erst 1996 und kann somit auf fast ein Jahrhundert blicken. Er hat gesehen, wie sich China verändert hat. Mal sehen, ob das Buch hält, was es verspricht.

Leo.