Nachdem nun das chinesische Neujahrsfest vorbei ist, sind auch die letzten Kollegen wieder in Peking eingetroffen. Freudig berichten sie von der Zusammenkunft mit der Familie und unter der Hand auch mal, dass eine Woche daheim ganz schön anstrengend ist. Und sich jeden Mittag und Abend den Bauch voll schlagen, davon haben Sie nun erst mal genug.

Aber mich interessiert etwas anderes: Fassen die Chinesen über den Jahreswechsel auch Entschlüsse wie die Deutschen? Nehmen sie sich auch vor, weniger zu rauchen, mehr Sport zu treiben, vielleicht sogar sich neu zu bewerben oder wie manche Deutsche sogar hoffen, ihr ganzes Leben zu ändern? Ich frage ein wenig herum. Den Kollegen ist dieses Vorgehen sehr fremd.

„Wozu brauche ich da den Urlaub? Etwas ändern kann man immer“, meint eine Kollegen. „Obwohl“, merkt ein anderen an,“die Chinesen machen lieber langsame Schritte als schnelle. Radikale Wechsel sind eher nicht so ihr Ding.“

Wenn ich mich selber so umsehe, dann glaube ich auch, dass die chinesischen Kollegen sich eher mit Gegebenheiten anfreunden. Richtige Klagen hört man eher selten. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich so wenig in ihrer Sprache verstehen.

Eine Sache gibt es allerdings, die Chinesen nach Chinese New Year durchführen. Und zwar bewerben sie sich wie wild bei anderen Firmen. Hintergrund ist, dass man zu dieser Zeit den Bonus der alten Firma schon erhalten hat, und bei frühem Einstieg in die neue Firma sich auch den Bonus des aktuellen Jahres sichern kann „Aber dieses Jahr bewerben sich nicht viele“, sagt eine Kollegin. Haben alle Sorgen wegen der Krise.

Leo.