Mit dem Regen in Peking ist es so eine Sache. Selten ist er da, aber wenn, dann richtig. So auch in den letzten Tagen. Seit Sonntag hat es 3-mal richtig geschüttet. In Peking führt dies sehr schnell zu chaotischen Verhältnissen. Die Taxis sind voll ausgebucht, man steht ergebnislos am Straßenrand und wartet. Die Strassen laufen an einigen Stellen schnell voll, es bilden sich Pfützen von 5 bis 10 cm Tiefe und Durchmessern von bis 5 Metern. Ob es an verstopften oder zu wenigen Abläufen liegt ist mir nicht klar. Als Fußgänger gilt es nun besonders achtsam zu sein, um nicht von Autos, Fahrrädern oder Mopeds angespritzt zu werden.

Trotz dieser Unannehmlichkeiten genieße ich jeden Schauer. Danach ist Peking nicht nur etwas grüner und sauberer, sondern auch die Luft ist kurzfristig richtig frisch und rein. Bei länger anhaltenden Regen kühlt es sich danach sogar auch etwas ab. Gerade heute Morgen, am Freitag, war draußen ein wirklich angenehmes Klima mit ca. 25 Grad. Dazu gab es gegen 5.20 morgens ein wunderschönes Morgenrot, wie ich es noch nie in Beijing gesehen habe. Zum Glück war ich schon wach genug und konnte es fotografieren – bereits seit langen Jahren in Peking lebende Kollegen hätten es mir sonst nicht geglaubt.

Aber zurück zum Regen. Eigentlich sind ja vor der Stadt Einheiten stationiert, um mit dem Abschuss von Silberjodid (wie auch immer das dann funktionieren soll) Wolken vor Peking zum Abregnen zu bringen. Aufgrund des vermehrten Regens in den letzten Tagen frage ich mich allerdings, ob diese Strategie gescheitert ist, und die Wolken nicht alle aufgehalten werden konnten oder aber alles gewollt war, um Abkühlung in die Stadt zu bringen. Was auch immer, solange man nicht während eines solch starken Schauers in einem offenen Beachvolleyball-Stadion sitzt, begrüße ich jede dieser Erfrischungen.  

Liebe Grüße Leo