Saturday, May 16th, 2009


Komisch, dass ich diesen Blog so lange übersehen habe:  http://blogs.chinesepod.com/de/. Ein guter Blog für alle, die chinesisch bzw.  praxisnahe Phrasen lernen möchten. Vor allem die Erklärungen sind sehr ausführlich und gut verständlich.

Die komischste Geschichte, was Job-Hopping in China angeht:

Es ist immer wieder lustig, wenn man in ausländischen Firmen in China sowohl mit dem ausländischen Chef als auch mit den chinesischen Mitarbeitern Kontakt hat.

Ein Mitarbeiter verläßt das Unternehmen. Der Chef jammert über die chinesische “Job-hopping”-Mentaliät, Gehalt sei alles, blablabla. Der Mitarbeiter habe die Firma von einem Tag auf den anderen verlassen, den Arbeitsvertrag gebrochen (d.h. Kündigungsfrist nicht eingehalten) und nicht einmal die Bonuszahlung verlangt, die 2 Wochen später noch fällig war.

Das machte mich doch etwas stutzig. Die Erklärung des Mitarbeiters: Der Chef habe seine ausländischen Kollegen besser behandelt als die chinesischen und sei ein Rassist. Ich habe etwas nachgehakt. Konkreter Vorwurf, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe:  Plötzlich habe es unterschiedliche Toiletten für Chinesen und Ausländer gegeben, die chinesischen Mitarbeiter hätten keinen Zutritt zur “guten” Toilette mehr (es gab zwei auf dem Stockwerk).

Ich habe den Chef gefragt, dessen Erklärung: Keiner habe mehr Zugang zur “guten” Toilette, wie sie von allen scherzhaft schon beim Einzug in das Bürogebäude genannt worden war, sie sei jetzt eben zugeschlossen, keine Ahnung warum, er habe nicht darüber nachgedacht, er und zumindest die anderen ausländischen Mitarbeiter gingen jetzt eben ein Stockwerk höher.

Der Hauptunterschied zwischen den Toiletten: Die “gute” war westlicher Stil zum Hinsetzen, die weniger schöne, die von allem gemieden wurde, war eine Hocktoilette.

Naja, hätten sie doch nur mal miteinander geredet. Aber es gibt eben einige Themen, die gemieden werden, der Mitarbeiter ist eben ohne ein Wort zum Chef verschwunden.

Ein echter Brüller, den ich aus dem Heise-Forum habe. Was passiert, wenn Bürger bevormundet werden (zum vergrößern auf das Bild klicken).

live-search - Zensur

Eine andere Art von Zensur – die geplante Sperre von Kinderpornoseiten –  ist ja im Moment Top-Thema in der deutschen Internetgemeinde. Anstatt Wege zu schaffen, gegen die Betreiber solcher Seiten vorzugehen wird eben mal gesperrt – mit Mitteln, die von jedem Internetbenutzer ohne viele Kenntnisse innerhalb von ein paar Sekunden umgangen werden können. Dazu werden vom BKA Seiten indeziert und von den Providern gesperrt. Die entstehende geheime Sperrliste gibt dem BKA also die Möglichkeit, unkontrolliert einfach mal alles zu zensieren. Mit Mitteln, die völlig ungeeignet sind, das eigentliche Ziel zu erreichen. Entschieden wird das offenbar von Politikern, die sich nicht einmal die Mühe machen, sich mit der Materie zu beschäftigen.