Am darauf folgenden Dienstag (30.09.08) ging es dann früh von Guilin per Boot nach Yangshuo. Während der 4-stündigen Fahrt hatten wir und natürlich auch viele andere Chinesen die Gelegenheit die schöne Landschaft zu genießen. Obwohl, am Anfang kam ich gar nicht richtig zum Genießen. Ich war meist nur damit beschäftigt mich mit unterschiedlichen Familien und deren Angehörige oder Freunde (und das können wirklich sehr viele sein) fotografieren zu lassen und zu unterhalten. Klar das ist zuweilen auch ganz nett (die Chinesen sind wirklich sehr interessiert was Ausländer angeht), aber die unterschiedlichen chinesischen Dialekte machen ein Verständnis echt schwer. Leo und ich mußten letztendlich feststellen, dass die Kinder sich am meisten Mühe gegeben haben mit uns zu reden. Sie haben nicht nur Hochchinesisch, sondern auch langsam und deutlich gesprochen. Manchmal haben sie auch versucht mit uns Englisch zu sprechen, was sie momentan in der Schule lernen. Danach waren sie und auch ihre Eltern immer ganz stolz, wenn wir sie verstanden und ihnen geantwortet haben.

Der Elephanten Hügel in Guilin

Li-Flußfahrt mitten durch die wunderschöne Karstlandschaft.

Wie wurde unser Essen überhaupt zubereitet? Hier die Anwort.

In Guilin angekommen, ging es geradewegs ins Hotel. Über Hollys Bekannte gebucht, echt chinesisch, echt günstig mit 100 RMB/Nacht, und recht zentral gelegen. Ausländer buchen wohl nicht so oft ein, wir wurden freudig begrüßt. Ein nach  chinesischen Reisschnaps “Baijiu” riechender, ca. 1.45 Meter großer Hotelangestellter (wir nennen ihn nur freundschaftlich unseren Gnom) wollte uns das Zimmer zeigen. Eifrig erklärte er uns das Öffnen und Schliessen der Türe mittels elektronischer Karte. Im Zimmer angekommen, führte er uns schnurstracks in das kleine Bad und erläuterte den Wasserhahn. Aufmachen = kommt Wasser. Nach links drehen = warmes Wasser. Schwups ging es weiter zur Badewanne, in der er zeigte, wie man vom Wasserhahn zur Duschbrause umstellt. Die Erläuterung der Toilette haben wir verneint. Nach Erläuterung des TV (inkl. Fernsteuerung) und der Lichtanlage verließ uns der Gnom wieder. Nicht ohne zu erläutern, dass es im Hotel kein Frühstück gibt – aber das das Frühstück links vom Hotel schlecht ist, aber fuer 3 Yuan es rechts vom Hotel ein gutes Frühstück gibt. Da aber beide nicht sehr vertrauenserweckend aussahen, haben wir uns am Morgen nur von Snickers ernährt.

Leo.

Das Urlaubsfieber hatte uns schon die ganze Woche gepackt. Gestern, am Samstag sollte es losgehen. Erst Flug nach Guilin, dann 3 Tage spaeter noch Yangshuo und zum Schluss noch nach Hainan. Kultur, Wandern, Ausspannen, und mal so sehen, was China so zu bieten hat.

Aber gleich am Samstag ging es nach hinten los. Beim Kauf der Tickets sagte man uns schon: Seit bitte 2 Stunden vor Abflug da. Das haette aber bedeutet, um 5.15 am Flughafen zu sein…, d.h. um 4 Uhr aufstehen. Da es sich nur um einen Inlandsflug handelte, dachten wir, 1 Stunde reicht auch aus. Haette auch gereicht, wenn wir etwas gedraengelt haetten. So aber waren wir 42 Minuten (6.33 Uhr) vor Abflug am Check-In-Schalter – Air China verlangt aber 45 Minuten vorher. Somit sagte die Dame nur “guan le” (geschlossen) und schickte uns weg. Null Toleranz, kein Verstaendnis, keine Gnade. Wenigstens ging es nicht nur uns so, die Stimmung wurde lauter und aggressiver. Insbesondere die Chinesen agierten lautstark. Wir verstanden Vorwuerfe wie “wenn ihr so langsam arbeitet, ist es nicht unsere Schuld”.  Aber es half nix. Letztendlich konnten wir gegen Aufpreis unser Ticket noch tauschen. Nachdem das Ticket ausgestellt wurde, hat man uns dann erst eroeffnet, dass der Flug ueber Xian geht – also einmal landen und starten mehr. Mir ist unverstaendlich, dass einem so etwas erst gesagt wird, nachdem man das Ticket gekauft hat. Aber egal. Ca. 10 Stunden spaeter ging der Flug dann ueber Xian nach Guilin.

Im Flugzeug nach Xian ging der Stress weiter. Die Bedienung fragte nur mich und meinen Sitznachbarn, ob wir etwas trinken wollen. Holly wurde nicht gefragt. Als sie nachhakte, sagte man ihr bissig “one by one”. Es handelt sich wohl um ein ausgekluegeltes System, das man aber nicht verstehen muss. Der eine der beiden Bedienungen bedient jeweils auf beiden Seiten die aeusseren Passagiere, waehrend der hintere die beiden auf der Innenseite bedient. Somit bediente einer 2, der andere 4 Leute. Verstehe das einer, wer will. Die Aufteilung nach rechts/links klingt sinnvoller. Aber Air China wird sich wohl was dabei gedacht habe. Diese kleine Meinungsverschiedenheit sollte aber noch weitergehen. Nach dem Start aus Xian kam das Abendessen. Als einzige wurde Holly gefragt, was sie essen will. Huehnchen oder Rind. Holly entschied sich fuer Huehnchen und bekam auch als Erste das Huehnchen serviert. Ob das nun als Wiedergutmachung gedacht war oder als Rache (war etwas Besonderes im Hühnchen drin?) wissen wir nicht. Denn kurz darauf bekamen alle das Essen – und fuer jeden gab es wahlweise Huehnchen oder Rind. Holly hat vorsorglich nur die abgepackten Sachen gegessen.

Leo.