Ich habe auf meinem neuesten Artikel auf Chinaseite.de

Online – Betrugsmaschen aus China

so eine Art “Best of” zusammengetragen. Von den typischen Emails a la “Nigeria Connection“, die hoffentlich automatisch in den Spamfilter landen bis hin zu etwas ausgeklügelteren Systemen, die z.B. westlichen Mittelständler als Zielgruppe haben und große Bestellungen in Aussicht stellen und während der “Verhandlungen” Gebühren und Geschenke abzocken.

Für die China-Experten unter den Lesern wohl alles alte Hüte, ich bekomme aber trotzdem regelmäßig Anfragen von Opfern, denen ich dann nur noch den unbefriedigenden Rat geben kann, sich mit dem Verlust abzufinden.

Die Ausnahmen (bei denen ich gerne weiterhelfe) sind diejenigen, die Anfragen an mich schicken BEVOR sie Geld ins Ausland senden.

Den Teil “Typische Anzeichen für Online Betrug gibts schon im Blog, den Rest kann man im Artikel auf Chinaseite.de lesen.

Typische Anzeichen für Online Betrug aus China

Einige der folgenden Punkte deuten klar auf einen Betrug hin (billige Markenartikel, ungewöhnliche Gebühren), andere (Einladungen zur Unterschrift) sind nur eines von kleinen Anzeichen, die bei Häufung misstrauisch machen sollten:

Allgemein

  • Visitenkarten sind fehlerhaft oder weisen Ungereimtheiten auf (z.B. Telefonnummern, die nicht funktionieren, mehrere Personen aus angeblich der gleichen Firma, aber nur einer hat Business Cards, keine Firmen-Emails usw…
  • Gebühren im Vertrag können nicht erklärt werden
  • Gesetzliche Vorschriften im Zusammenhang mit Export, Import oder den Produkten sind nicht bekannt
  • Angebot, Informationen zu verkaufen (Regierung, Konkurrenz)
  • Büro befindet sich nicht in typischen Business-Vierteln
  • Junge Unternehmer, das Unternehmen ist jünger als ein Jahr oder kann nur eine kurze “Historie” aufweisen
  • Das Geschäftsfeld des chinesischen Partners deckt sich nicht mit dem Produkt, das er kaufen möchte
  • Der Kunde lehnt sonst typische Schritte ab, wenn ein Produkt bestellt wird, möchte z.B. keine Einführung, keine Tests durchführen, keinen Vertrag über Wartung des Produkts usw.
  • Ungewöhnlicher Transportweg oder die Empfängeradresse ist nur ein Logistikunternehmen

Beim Verkauf nach China

  • Der chinesische angebliche Käufer lädt den westlichen Verkäufer unter Vorwänden nach China ein (Dokumente müssten beglaubigt werden, hochrangige Unternehmensvertreter sollen den Vertrag persönlich unterschreiben)
  • Es werden teure Gastgeschenke verlangt
  • Es wird ungewöhnlicher Zeitdruck aufgebaut
  • Ein chinesischer Käufer will bestellen, bietet eine große Summe für eine kleine Bestellmenge, vereinbart wird Zahlung nach Lieferung. Der deutsche Lieferant sieht nach Senden der Ware kein Geld
  • Der Käufer bezahlt per Scheck und die Höhe des Betrags ist größer als ausgemacht.
  • Der Käufer kann nur ungenügende Referenzen nachweisen, gibt nur bruchstückhaft Informationen heraus, immer nur so viel wie vom Käufer verlangt wird.

Beim Kauf aus China

  • Ein chinesischer Lieferant bietet Markenprodukte (zu) günstig an
  • Es werden Gebühren verlangt, z.B. für Zollbeamte, Beamte, Behörden
  • Der Empfänger besteht auf Western Union als Zahlungsmittel. Western Union wird von vielen Betrügern immer noch als Zahlungsmittel gebraucht. Man sendet das Geld per Western Union und dazu z.B. per Email eine 10stellige Money Transfer Control Number (MTCN). Der Empfänger geht dann zu einem Western Union Büro, weist sich aus, beantwortet dann alle Fragen zum Empfänger und dem gesendeten Betrag – und das Geld ist weg.
    Western Union weißt sogar selbst auf seiner Webseite darauf hin und versucht die Kunden zu sensibilisieren, so dass sie kein Geld an Geschäftspartner senden, die sie vorher noch nicht getroffen haben. Trotzdem wird dieser Service immer noch von Online Betrügern als Zahlungsmittel verwendet und es gibt noch genug Opfer, die darauf hereinfallen und dabei sogar die Hinweise auf der Website von Western Union überlesen.