Mal wieder gute Nachrichten von der Zensurfront in China. Die Online Enzyklopädie Wikipedia ist aus China im Moment wieder erreichbar, zumindest aus Peking kann man Tests zufolge fast alle Seiten problemlos aufrufen.
Die Sperre von Wikipedia in China besteht mit Pausen seit Oktober 2005, im Oktober 2006 und anscheinend auch im Februar 2007 war Wikipedia für kurze Zeit aus China erreichbar
Gesperrt sind im Moment lediglich noch einige Artikel, z.B. der Artikel über die Volksrepublik China lädt nicht vollständig. Versucht man, diese Seite aufzurufen, hört die Seite nach einigen Sekunden auf zu laden, anschließend wird der Aufruf der kompletten Wikipedia für einige Minuten blockiert.
Ebenso verhält es sich bei anderen Artikeln über Chinarelevante Themen, wie z.B. über Falungong (hier funktioniert nicht einmal die Suche nach dem Thema). Gesperrt ist dagegen immer noch die bekannte Blog-Plattform blogspot.com.
Die Zensur darf man nicht damit verwechseln, dass China eventuell das Internet nicht fördert. Ganz im Gegenteil, das Internet ist ein wichtiges Instrument, um Nachrichten zu verbreiten und auch Informationszugang in die Provinzen zu haben, z.B. in der Form, dass sich irgendwann auch die Bauern im kleinsten Dorf im Internet über ihre Rechte erkundigen können (gegen Korruption gerichtet).

Die Informationshoheit hat die Kommunistische Partei im chinesischsprachigen Internet sowieso schon lange hergestellt, Nachrichtenportale in China unterliegen selbstverständlich der Zensur, Blogs werden entweder von den Bloghostern kontrolliert bzw. falls sie eine eigene Webseite haben, müssen sich die Blogger für die Webseite eine Lizenz holen (alle Webseiten, die in China gehostet werden, benötigen eine Lizenz). Und für Foren, Chats und andere interaktive online-services hat die KPCh ebenfalls Maßnahmen ergriffen – entweder, in dem sie aktiv an Diskussionen teilnimmt und diese in bestimmte Richtungen lenkt oder eben einfach überprüft und zensiert. Für solche Zwecke sollen ja ca. 30.000 Internetpolizisten das chinesische Internet im Auftrag der Zensurbehörden überprüfen.