Es scheint für manche gar nicht so leicht, Geld in China zu investieren. Wer eine Wholly Foreign Owned Enterprise in China gründet, erhält nach Erledigung aller notwendigen Formalitäten erstmal eine vorläufige Business Lizenz. Anschließend muss das Kapital der gegründeten Firma nach China auf deren Bankkonto überwiesen werden, und zwar von einem Bankkonto des Investors aus dem Ursprungsland des Investors auf ein Bankkonto des neu gegründeten WFOE in China. Das ganze muss innerhalb einer bestimmten Frist (z.B. 3 Monate) ablaufen.

Geld ist Geld könnte man meinen, so leicht ist das in China nicht. Der ordnungsgemäße Eingang der Investition muss von einem Steuerberatungsbüro bestätigt werden, der Vorgang dauert ca. 3 Tage, wenn das Steuerberatungsbüro anschließend die Unterlagen online einreicht, ansonsten 5 Tage.
Mit der Bestätigung kann man dann seine endgültige Lizenz beantragen (das dauert höchstens 5 Minuten).

Logischerweise sollte man nicht zuwenig überweisen. Allerdings auch nicht zuviel – der Betrag darf 1% des Kapitals nicht überschreiten.
Der Endbetrag muss in RMB stimmen, d.h. bei der Überweisung sollte man darauf achten, dass man selbst die Bankgebühren des Empfängers zahlt. Außerdem sollte der EURO-RMB-Kurs richtig berechnet werden – wenn man nicht in RMB überweist.

Was kann sonst noch bei Überweisungen in China schief gehen? Ach ja, das folgende ist mir tatsächlich passiert: Der Firmenname des Empfängers muss korrekt geschrieben werden – dass manchmal der vollständige Name nicht in das Online-Banking-Formular passt, zählt nicht als Ausrede

Also beim Kapitaleingang muss alles doppelt und dreifach exakt ablaufen, sonst kann es gut passieren, dass man das Geld erstmal wieder zurück auf die Ursprungsbank überweisen muss und der Vorgang wiederholt wird.