Normalerweise nimmt man ja nationale historische Befindlichkeiten anderer Länder nicht so ernst, wenn es um Ereignisse geht, die schon lange zurück liegen und mit dem eigenen Land überhaupt nichts zu tun haben.

Zwischen Korea und China gibt es seit längerem einen Streit. China behauptet, dass einige Koreanische Königreiche unter chinesischer Herrschaft standen. So soll z.B. das Königreich Koguryo als chinesische Minderheit begonnen haben. Auch Japan soll ja der Sage nach begonnen haben, als 1000 chinesische Frauen und Männer nach Japan segelten, um es zu besiedeln und Unsterblichkeitspillen zu finden. Naja.

Das Center of China’s Borderland history soll chinesische Grenzgebiete unter die Lupe nehmen und deren historische Zugehörigkeit klären – was wohl soviel bedeutet, wie “beeweisen”, dass sie zu China gehörten bzw. irgendwann mal unter chinesischer Oberherrschaft standen.

Neuester Aufreger in Korea ist, dass jetzt das “Center of China’s Borderland History” auch die Qing-Dynastie untersucht, nachdem dieses Center zu sehr Chinafreundlichen Forschungsergebnissen bei der Untersuchung anderer Perioden gekommen sein soll.

Das war mir bekannt und soweit kein Problem.

Ziemlich perplex war ich doch, als dann vor kurzem ein Bekannter von mir im Koreanischen Fernsehen erwähnt wurde: Prof. Cheng Chongde (Vorstellung auf Chinesisch unter: http://www.iqh.net.cn/xrfc_show.asp?column_id=3174), von der Renmin Universität Peking, der eine der renommiertesten Erforscher der Qing-Dynastie ist und teil des Projekts zur Erforschung der Grenzgebiete zwischen Korea und China während der Qing-Dynastie.

Klar, dass der Bericht im koreanischen Sender KBS während der besten Sendezeit nicht unbedingt ein gutes Haar an dem Projekt und meinem Bekannten lies.

Webseite des Center of China’s Borderland history: http://chinaborderland.cass.cn/