Im China Real Time Report des Wall Street Journals heute gelesen:

In China, Coca-Cola Offers Extra Pay for Pollution.”

Im Prinzip ist es nichts neues, dass Unternehmen Expats Gehaltszulagen zahlen für Auslandsaufenthalte. Früher war es üblich für Länder wie z.B. auch China eine Erschwerniszulage zu zahlen. Ein Expatriate-Paket war normal, z.B. bestehend aus

  • 20% Gehaltszulage zum Bruttolohn
  • Heimflug für die Familie
  • Dienstwagen / Fahrer
  • eventuell Schulgeld
  • Wohngeld

Neu ist mir allerdings die Umweltverschmutzungszulage.

Das Gehaltsniveau hatte sich in den letzten Jahren eigentlich hin zu lokalen Verträgen verschoben. Eventuell wurden noch einige Extras bezahlt, allerdings galt China in Unternehmen nicht mehr als Härtefall sondern als Karrieresprungbrett.

Das könnte sich jetzt allerdings wieder umkehren, vor allem in Städten in Nordchina. Es gibt inzwischen APPs, mit deren Hilfe man den Grad der Luftverschmutzung anzeigen lassen kann. Werte wie im Screenshot der APP “Air Quality Index China” sind in Peking leider keine Seltenheit mehr.

 

Umweltschvermutzung China

Umweltschvermutzung China

Vor allem mit Familie wird sich der ein oder andere Expat genau überlegen, ob er sich diese Belastung antut. Für ausländische Unternehmen wird es in Zukunft wohl wieder schwieriger werden, Mitarbeiter für China zu finden.

… ist in China wohl inzwischen gesperrt. Seit einiger Zeit ist die Suchmaschine nur schwer oder gar nicht erreichbar, Google Services wie Gmail, Bildersuche, Google+, Picasa, Google Maps, Google Translate, dummerweise auch der Google Play Store sind ebenfalls nicht aufrufbar. Youtube ist ja schon seit einigen Jahren gesperrt. Erreichbar ist einzig die Seite Google.cn, die aber den Nutzer dann auf die Hongkonger Version der Suchmaschine umleitet – die dann wiederum gesperrt ist.

Die Sperren begannen bereits im Juni, zum 25. Jahrestag des Tiananmen-Massakers (Platz des Himmlischen Friedens), es kann aber durchaus sein, dass die Fortführung der Sperren etwas mit der Verschlüsselung der Suchen aus China seit Anfang des Jahres zu tun hat.

Falls in dem obigen Text einige “R”s fehlen, liegt dies nicht an einer Sperre sondern an der defekten Tastatur meines Laptops.

 

China hat jetzt schon knapp 650 Millionen Internetbenutzer – mit Potential nach oben, bei einer Bevölkerung von 1,34 Milliarden. Kein Wunder, dass die Key Players ihr Businss ausweiten. We Chat hat jetzt einen weiteren Schritt von der Social Media Plattform in Richtung Payment Anbieter gemacht und bietet jetzt Payment über ihre APP an, erstmal nur den Transer zwischen befreundeten Benutzer. Natürlich muss man dafür sein Wechat Konto mit der Bank verknüpft haben.

Potentielle Anwendungen für die Zukunft gibt es einige. Man darf gespannt sein, ob es der Internetgigant schafft, Alibaba Konkurrenz zu machen, die mit Alipay derzeit den populärsten Online Payment Anbieter in China in ihrer Gruppe haben

 

Wechat Screenshot

Wechat Screenshot

Interessante China News der Woche

 

 

 

 

In China wurde gestern das Jahr der Schlange eingeleitet. Natürlich mit dem üblichen Feuerwerk. Heute gibt es vor allem in Peking eine Menge Veranstaltungen, unter anderem wird das neue Jahr in vielen Tempeln begrüßt. Die Bilanz in diesem Jahr wird wohl nicht zu teuer ausfallen wie in den Jahren zuvor – China also im neuen Jahr ganz im Zeichen der Sparsamkeit und der Wirtschaftskrise?

Einen Eindruck über die Neujahrsfeiern gibt es auf youtube:

Wie die Feiern in Peking aussehen können, kann man im folgenden Video sehen, das ich 2008 aufgenommen habe

und der zweite Teil auf

Mal wieder etwas neues für die Kategorie “Nepper, Schlepper, Bauernfänger”.

Seit neuestem senden in China Betrüger SMS an Mieter. Sie geben sich als Vermieter aus, geben an sie hielten sich gerade im Ausland auf und bitten den Mieter, die nächste Miete auf das Konto der Ehefrau zu überweisen, auf chinesisch sieht die Nachricht ungefähr so aus:

“????????????????????????????? ???”

usw. , dann folgt die Kontonummer und Kontoinhaber.

Dies sollte man natürlich tunlichst unterlassen, wenn man keinen Ärger mit dem richtigen Vermieter bekommen möchte.

Entweder nicht reagieren, oder den Vermieter über die bekannte Telefonnummer anrufen und sich das bestätigen lassen.

Da in Twitter in China gespert ist, habe ich jetzt einen Weibo-Account eröffnet. Mal schauen wie regelmäßig ich dort posten kann. Dass Chinesen auf der Plattform ziemlich aktiv sind, beweist auch die folgende Fehlermeldung beim zweiten Post:  (????????????)

http://weibo.com/u/2996279842.

 

 

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass es im Forum von http://forum.chinaseite.de weniger Spam gibt.  Google hat wohl Maßnahmen gegen übertriebenen Forenspam ergriffen, den Algorithmus geändert und Webseiten, die aufgrund von zu vielen unnatürlichen Links Ranking verloren haben, versuchen jetzt zu retten was zu retten ist.

War das Entfernen von Kommentarspam im Forum und im Blog schon nervig genug, kommt jetzt die absolute Krönung.

Ich erhalte in den letzten Tagen vermehrt Emails von SEO-Agenturen oder Portalen (z.B. Preisvergleichseiten, Reiseseiten), die mich bitten, eben diesen Kommentarspam wieder zu löschen.

Die Emails lauten dann ungefähr so:

“Leider hat in Ihrem Forum Person XY einen Link auf unsere Seite www.seo-optmierte-spam-seite.de gesetzt. Dies geschah nicht in unserem Interesse. Ich möchte Sie bitten, diesen Link wieder zu löschen.”

Auf die Idee mir anzubieten, dir damit verbundene Arbeitszeit zu vergüten ist noch niemand gekommen.

Da Facebook in China immer noch gesperrt ist, habe ich mich entschlossen, von Facebook wieder in diesen Blog umzuziehen und ihn nach längerer Pause wiederzubeleben.

A propos Facebook in China.

Richard Allan, Director of Policy in Europe spricht in einem Interview mit Ian Katz über die China-Pläne von Facebook. Auf die Frage, inwieweit Facebook chinesischen Forderungen nach Zensur entsprechen würde – wenn denn ein Markteintritt in China geplant sei – , redet er sich gekonnt heraus.

Hier das Video mit dem Interview:

http://www.guardian.co.uk/news/video/2012/mar/25/guardian-open-weekend-facebook-china

China ist die größte Quelle für Facebook-App Entwicklungen (ca. 20% laut Bloomberg.com). China ist immer noch der am schnellsten wachsende Internet-Markt, hat ca. 513 Millionen Internetbenutzer und natürlich noch viel Luft nach oben. Wenn Facebook also noch wachsen will, kann Facebook den chinesischen Markt eigentlich nicht ignorieren.
Die Frage ist, ob es eine “chinesische Lösung” geben könnte, d.h. z.B. auf facebook.cn, die vom übrigen Facebook getrennt ist, oder ob chinesische Internetnutzer in das bisherige Netzwerk integriert werden könnten.

Ob Facebook – egal mit welcher Variante – in China erfolgreich sein könnte, kann bezweifelt werden. Mit Sicherheit ist Facebook für die chinesischen Internetnutzer interessant, die Kontakte mit Ausländern haben.  Für die anderen Internetbenutzer gibt es erfolgreiche chinesische Soziale Netzwerke als Alternative, wie z.B. Qzone, Sina, Tencent und Renren.

 

… zumindest kommt es einem so vor, wenn man in Shanghai oder Peking wohnt. Kein (oder zumindest weniger) Stau, leere Büros.

Am Mittwoch ist ein offizieller chinesischer Feiertag. Da es sich aber um  ???  – das chinesische Totengedenkfest – handelt, ist es nicht angebracht, einem chinesischem Kollegen ein frohen Feiertag zu wünschen.

Viele Unternehmen in China haben an diesem Samstag und Sonntag gearbeitet, damit die Mitarbeiter Montag/Dienstag/Mittwoch 3 Tage hintereinander freihaben und somit einen Tag mehr Zeit, ihre Verwandten zu besuchen.

Am Totengedenkfest fahren viele Chinesen in ihre Heimatstädte, besuchen die Gräber ihrer Vorfahren, säubern diese, verbrennen Totengeld.

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