August 2007


Ich werde nie wieder behaupten, in Deutschland gebe es zuviel Bürokratie – Ehrenwort.

Lies eine Bank in China doch tatsächlich eine Banküberweisung zurückgehen, weil ich das “Co.Ltd.” im Firmennamen des Empfängers bei der Überweisung nicht angegeben hatte. Ich hätte es ja gerne angegeben, allerdings war nicht genug Platz im entsprechenden Feld für den Firmennamen im Online Banking Formular, da habe ich es eben weggelassen.

Klar, mein Fehler und eigentlich kein Grund jetzt über die Bank herzuziehen.

Vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit einem potentiellen Kunden in Peking.
Deren Webseite hatte ein super Design, allerdings war sie nicht wirklich geeignet, erfolgreich Neukunden über das Internet zu gewinnen.
Das Treffen lief nicht wirklich wie ich es sonst gewohnt bin. Der Marketing Director war mehr damit beschäftigt, etwas zu Essen zu besorgen bzw. ein Date mit einer Kollegin zu bekommen (verständlich), die mich während des Treffens begleitete als über das Projekt zu reden.

Aus dem Auftrag wurde nichts und es tat mir auch nicht wirklich leid darum. Ein paar Wochen später hatte ein anderes (chinesisches) Webdesign-Unternehmen zumindest einige Vorschläge, die ich während des Treffens angeregt hatte umgesetzt und sogar mit dem CMS, das ich vorgeschlagen hatte – das kommt davon wenn man zu viele Informationen rausgibt.

Sie scheinen mit dem Resultat ihrer Maßnahme noch nicht zufrieden zu sein. Ich traf eine Managerin des Unternehmens auf einem Event einer Handelskammer in Peking. Sie kannte mich nicht und rief mich jetzt tatsächlich an, um nach Kooperationsmöglichkeiten im Bereich online marketing zu fragen. Sie lud mich zu einem Treffen in ihrem Büro ein. Ich hatte nicht den Eindruck, dass der Marketing Director, den ich das erste mal getroffen hatte, von ihrer Initiative weiß. Vielleicht sollte ich ja hingehen. Könnte amüsant werden.

Den meiner Meinung nach besten Schokoladekuchen der Welt gibts im Cafe Bros (nein, ich bekomme für diesen Eintrag kein Geld):

Der Besitzer ist Koreaner, das Cafe liegt bei Wudaokou, ca. 500m westlich der U-Bahn-Station auf der Südseite der Straße.

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Tel. 82863198

Schokoladekuchen auf Chinesisch: ????? Aussprache ist “qiaokeli dangao”

Den Gesundheitscheck, den man absolvieren muss, wenn man für ein Studium oder zwecks Arbeit länger als 6 Monate in China” target=”_blank”>China bleiben möchte, absolviert man im ???????-

Die Adresse ist ????? 20 ? ???. Man benötigt seinen Reisepass und 3 Passbilder. Geöffnet ist von Montag bis Freitag, 8.00 – 10.30 Uhr.

Im Prinzip läuft alles sehr organisiert und schnell ab, das ganze dauert ca. 1-2 Stunden. Man begibt sich direkt in den 4. Stock, füllt ein Formular aus, meldet sich an. Dann gehts in den Nebenraum zur Kasse.
Anschließend muss man eine allgemeine Untersuchung absolvieren (man wird unter anderem nach Größe und Gewicht gefragt und ob man Probleme mit den Augen hat), danach gehts zur Blutabnahme für den Aidstest und anschließend zum EKG.

Hat man dort seine Unterschriften abgeholt, muss man in das Erdgeschoß für das Röntgenbild der Lunge. Das wars dann auch schon fast.

Die Papiere müssen an der Rezeption abgegeben werden, 3 Werktage später erhält man das Ergebnis (entweder per Post oder Selbstabholer). Das ganze läuft gut organisiert und routiniert ab.

Ich habe in einem früheren Beitrag schon einmal den Tipp gegeben, die Visitenkarte lieber stecken zu lassen, wenn man jemanden trifft, der für einen Business Club in China unterwegs ist bzw. um unerwünschte Werbung per SMS zu vermeiden, eine Visitenkarte ohne Handy Nummer zu drucken.

Wie zur Bestätigung meines Vorschlags habe ich heute eine Email erhalten mit einem Veranstaltungshinweis eines Business-Clubs in Beijing. Die Email wurde an ca. 200 Personen geschickt, alle Email-Adressen waren in “CC” eingefügt, d.h. für jeden Empfänger zu sehen.

Innerhalb von 10 Minuten erhielt ich 5 weitere Werbeemails mit riesigen Anhängen.

Die Werbeemails stammten von Unternehmen, die ebenfalls im Email-Verteiler des Business-Clubs waren und sich wohl über die zusätzlichen Email-Adressen für ihren Werbeverteiler sehr gefreut haben dürften.

Das Interview, das ich am Wochenende im Deutschlandfunk gegeben habe, gibt es jetzt unter dem folgenden Link:

http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&playtime=1186334865&fileid=5aef252f

Thema: China putzt sich für Olympia:
Deutschlandfunk Sendung: Sport am Sonntag
Interview mit Kim Schiefer, dem Betreiber von Chinaseite.de

Es ist ja schon öfters vorgekommen, dass ein Kunde eine Webseite wollte und wir bei der Suche nach Namen feststellen mussten, dass der Firmenname bereits mit der Domainendung “de” registriert war, bei größeren Firmen auch alle anderen gängigen Domainendungen.

Oft handelt es sich dabei um sogenannte “Cybersquatter” die Domainnamen von berühmten Persönlichkeiten oder Unternehmen registrieren, um sie dann zu verkaufen.

Inzwischen hat man in Deutschland als Betroffener recht gute Chancen, Domaingrabber und Cybersquatter zur Herausgabe der Domain zu zwingen, wenn man nachweisen kann, dass man berechtigtes Interesse hat, diese Domain zu verwenden.

Die IHK Heilbronn weist jetzt in ihrem Newsletter darauf hin, dass “betrügerische” chinesische Unternehmen immer öfter die cn-Domain von ausländischen Firmen registrieren und diese dann anschreiben. Gleichzeitig empfiehlt sie aber auch, diese Betrüger quasi zu unterstützen, in dem man über die “German Industry and Commerce” an die Cybersquatter herantritt und die entsprechende Domain abkauft. Gut, das ist wohl auf jeden Fall besser, als auf solche Emails direkt zu antworten (wenn man vom Domaingrabber direkt angeschrieben wird) oder mit dem Domaingrabber direkt zu verhandeln.

Ich hätte aber einen grundsätzlich besseren Vorschlag: Große Unternehmen haben sowieso genug Geld, die können in China entweder klagen oder bei der CIETAC die Herausgabe der Domain beantragen. Das ist schon aus Prinzip besser, als Cybersquatter zu unterstützen und in ihrem Geschäft zu bestärken

Für kleine und mittelständische Unternehmen habe ich einen noch besseren Tip: Einfach ignorieren. Entweder auf einen anderen Namen (z.B. in Kombination mit dem Landesnamen) ausweichen oder eine andere Domainendung wählen. Es gibt eigentlich für ein kleines oder mittelständisches Unternehmen kaum einen vernünftigen Grund, sich auf einen Domainnamen festzulegen oder auf eine Ländesendung.