May 2009


Erde an Enterprise.

Heute habe ich eine Nachricht von Jim bekommen ( zu Jim bereits in meinem Blog: hier und hier). Er ist im Moment in Peking. Seinen Besuch in Korea kann er noch nicht einordnen, die koreanischen Geschäftspartner seien sehr nett gewesen, hätten ihn aber vertröstet, sie müssten Jims Vorschläge noch einmal überprüfen (allerdings hat er nicht erwartet, dass es gleich bei dem Besuch zu einem Ergebnis kommt).

Was denn aus seinem 2. Star Trek-Besuch geworden sei? Er hatte mich ja gebeten, für ihn Kino-Karten zu besorgen, da er dies aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht selber machen konnte, ich habe ihm geraten, lieber mit den Geschäftspartner Essen zu gehen.

Die folgende Geschichte nehme ich ihm nicht so ganz ab: Er hat tatsächlich die Übersetzerin gebeten, noch einmal mit ihm ins Kino zu gehen. Das Geschäftsessen habe er sausen lassen und der Übersetzerin (die ja für den Geschäftspartner arbeitete) 100.000 Won (das sind derzeit ca. 60 Euro) gegeben, damit sie still hält und er das Treffen absagen könne, weil er sich angeblich nicht wohlfühle. Er sei dann mit der Übersetzerin ins Kino gegangen, anschließend noch mit ihr Essen. Star Trek sei eben wichtig und echte Fans sind seiner Meinung nach eben so (das gibt der Überschrift des Postings seine Berechtigung).

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie ihrer besten Arbeitskollegin erzählt hat, wo Jim an dem Abend war, diese hat es wiederum ihrer besten Freundin/Arbeitskollegin erzählt usw., bis die ganze Firma davon wusste. Egal. In einem Punkt ähneln sich Korea und China im Umgang mit Ausländern: Sie lassen ihnen alle möglichen Verrücktheiten durchgehen, vielleicht in diesem Falle ja auch. Wie auch immer. Jim bewegt sich wohl in höheren Sphären, glücklich im Weltall. Erde an Jim.

Ich habe mal nach langer Zeit wieder geschaut, welche Seiten überhaupt auf die englische Version von chinaseite.de verlinken, da ich vor allem an der deutschen Version rumschraube. Beides sind inzwischen eher Hobby-Projekte, die ich je nach Lust und Laune update.  Dabei bin ich auch über den folgenden Beitrag von Frank Watson auf search engine watch gestolpert: http://searchenginewatch.com/3630200. (irgendwo ganz unten).

Ganz nett, so ein professionelles Lob mal im Netz zu finden.

Heute habe ich wieder geschaut, ob ehemalige Geschäftspartner und Studienkollegen sich nicht in irgendwelchen Online Netzwerken wie xing.com oder linkedin.com eingetragen haben. Dabei bin ich auf eine Studienkollegin gestoßen, die teilweise mit mir zusammen Politik- und Geschichtsseminare besucht hat. Sie arbeitet jetzt anscheinend als Nachrichtensprecherin (und ein paar andere Sachen) beim MDR.
Das interessante ist, dass ich ihr “Profil” (ok, ein Auktionsangebot)  auch auf www.hood.de gefunden habe. Ihre Autogrammkarte ist dort per Sofortkauf 3 Euro wert, 2 Euro Mindestgebot. Das ist doch ein Kontakt, wo es sich lohnt, nachzuhaken. Eventuell steigt der Wert der Autogrammkarten im Laufe der Zeit.

Jetzt noch eine Buchrezension fertigschreiben. Ich hoffe, das Pokalfinale bleibt torlos, damit ich nicht so oft hinsehen muss.

Die neue Suchmaschine von Microsoft soll “bing” heißen:

http://www.bing.com/ComingSoon

Ich frage mich nur, warum das erste Wort, dass mir dazu einfällt, “Krankheit” ist.  Ach ja. Das chinesische Schriftzeichen ? , welches soviel wie Krankheit bedeutet und wie die neue Suchmaschine ausgesprochen wird. Klar, es gibt noch mehr Schriftzeichen mit der gleichen Aussprache, aber das für Krankheit fällt mir dazu als erstes ein.

Ich frage mich, welches Schriftzeichen einem chinesischen Muttersprachler dazu einfällt. Egal, in China wird ? bestimmt ein großer Renner.

Man kann gespannt sein, wie dieser neue Name in der chinesischen Blogospähre aufgenommen wird. Ich werde das in den nächsten Tagen verfolgen.

Aus einem Telefongespräch von vor ein paar Wochen, musste gerade daran denken:

Ich: “Ich habe das Problem bereits mit Herrn Xie diskutiert, er ist meiner Meinung.”

Er: “Aha, den Herrn muss ich mir mal näher anschauen.”

Ich (etwas iritiert, da dieser Herr Xie bei ihm arbeitet): “Ja, das sollten sie vielleicht.”

Minuten später:

Er: ” Ki scheint ja dergleichen Meinung zu sein, vielleicht stimmts ja doch. Sie kennen ihn ja schon.”

Ich (keine Ahnung habend, wer dieser Ki ist):”Kann sein, dass ich ihm schon begegnet bin.”

Noch ein paar Minuten später stellten wir fest, das Herr Xie und dieser Ki die gleiche Person sind.  Anscheined wurde sein Name (Xie) ein Jahr lang in der Firma falsch ausgesprochen, nämlich (Ki, auch ohne das e) und darüber hinaus haben alle seinen Nachnamen zum Vornamen gemacht. Er hat aber nie jemandem Bescheid gesagt, weil er dachte, sein Vorname sei sowieso zu schwierig für uns Deutsche und hat aus dem gleichen Grund auch nicht die Aussprache seines Nachnamens korrigiert.

um sein Image. Der Selbstmord von Ex-Präsident Roh Moo Hyun hat in Korea offenbar mehr Spuren hinterlassen als die erneuten Drohgebaren aus Nordkorea. Aus persönlichen Erfahrungen kann ich den Eindruck bestätigen, ich habe Bekannte aus Korea und ich habe mit ihnen über den Selbstmord, aber (noch) nicht über die erneute Krise in Nordkorea gesprochen. Die Eskapaden Nordkoreas sind wohl schon Routine.

Laut einem Spiegel-Bericht (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,627184,00.html) befürchten man in Korea einen Image-Verlust Koreas wegen des Selbstmords. Da kann ich sie beruhigen, der Selbstmord das Ex-Präsidenten wurde zumindest in Deutschland kaum wahrgenommen (siehe früherer Blog-Eintrag).

I just checked a few blogs of people I met in Beijing when I did business there and found a few nice posts:

Save your time: http://paztal.com/?p=211

More important from the same author Thai noodle soup in 5 minutes: http://paztal.com/?p=224

Heute hat mich ein Journalist kontaktiert, der einen alten Hut recherchiert. Ich sollte ihm sagen, ob meiner Meinung nach He Kexin (??? ) währen der Olympischen Spiele schon startberechtigt war, oder nicht. Es gab ja Gerüchte, am Alter der Sportlerin, die  bei den Olympischen Sommerspielen 2008 die Goldmedaille im Einzel am Stufenbarren und Team-Gold gewonnen hatte, sei gedreht worden.

Vielleicht bereitet er ja einen Bericht “1 Jahre nach Olympia” vor oder etwas ähnliches. Egal. Das Thema soll er lieber selber recherchieren, ist ja eigentlich ein alter Hut, alles ist gesagt, er fand es skandalös, ich finde es einfach typisch und das Ergebnis der “Untersuchung” durch das IOC vorhersehbar.

Angeblich sollen ja auch 1/4 der chinesischen Sportler mit dem Alter tricksen, vor allem wenn es um Jugendwettbewerbe geht.

Wie auch immer, offiziell wurde He Kexin ja reingewaschen, da ihr Ausweis, der ihr ganz nagelneu 2008 ausgestellt worden war, ihren Geburtstag als 1. Januar 1992 angegeben hatte. Das war den olympischen Offiziellen genug, alle anderen Hinweise wurden anscheinend ignoriert, eine Zusammenfassung der Indizien, die gegen das Geburtsjahr 1992 sprechen, gibt es hier: Link.

Die Schlussfolgerung in dem verlinkten Artikel ist eigentlich auch sehr objektiv:

“Diese Indizien beweisen nicht, dass He oder chinesische Behörden lügen. Die sorgsam von Bloggern dokumentierten Screenshots der Tabellen von den Seiten des Sportministeriums belegen nur, dass es widersprüchliche Angaben zu Hes Alter gibt”.

Ansonsten: Selbst für chinesische Normalbürger ist es ein leichtes, ihren Geburtstag zu fälschen, falsche Geburtsurkunden zu bekommen usw., ich kenne mehrere Fälle in meinem chinesischen Bekanntenkreis, für einen chinesischen Sportverband wäre es wohl mit den nötigen guanxi noch leichter.

P.S.: Hätte nicht gedacht, dass ich noch einen Artikel in die “Olympia-Rubrik” schiebe.

Interessant, eine Mitteilung eines Schulbuchverlags, einer meiner Texte soll in einem Schulbuch abgedruckt werden, es geht um Erdkundeunterricht für das Gymnasium, ich werde zwar darüber unterrichtet aber nicht gefragt.  Naja, egal. Für die Bildung ist so etwas ok, hoffentlich lernen die Schüler etwas nützliches.

Es gibt viele offene Fragen und Missverständnisse, was die ICP-Lizenz angeht, die man benötigt, um eine Webseite innerhalb Chinas zu betreiben. Deshalb hier einige Infos dazu.
Wer eine Internetseite in China betreiben möchte, muss über eine ICP-Lizenz verfügen (ICP = Internet Content Provider).
Diese Lizenz betrifft jedoch nur Seiten, die innerhalb Chinas gehostet werden.

Vorab zum rein formalen Vorgang:

Im Prinzip erhält man die ICP-Lizenz durch das Ministry of Industry and Information Technology (MIIT)
Vor dem Antrag muss man sich unter http://www.miibeian.gov.cn/ registrieren. Die Seite ist auf chinesisch, es gibt keine englische Version.

Die folgenden Infos werden beim Online-Antrag benötigt:

  • Name, Vorname des Webseitenbesitzer
  • Privatperson oder Unternehmen
  • Reisepass Nummer
  • Name des Investors (falls vorhanden)
  • Adresse
  • Operation Type (d.h. Geschäftlich oder privat)
  • Name und Daten der Kontaktperson (inkl. Nummer des Reisepasses)
  • Telefonnummern (geschäftlich, privat, Handy)
  • Email
  • Name der Webseite
  • Art der Webseite (z.B: Blog, Forum, Shop)
  • Art des Contents (Musik, Reisen ….)

Die Bearbeitung des Antrags kann ein paar Tage oder Wochen dauern, da der Antrag mit dem Web-Hosting-Provider abgeglichen wird.

Falls der Antrag abgewiesen wird, werden die Gründe genannt, d.h. man kann nach geforderten Änderungen noch einmal die Lizenz beantragen.
Es gibt oft Missverständnisse, was diese ICP-Lizenz angeht, deshalb die wichtigsten, die mir immer begegnen.

  • Grundsätzlich muss man nur eine Lizenz beantragen, wenn man innerhalb Chinas hostet. D.h. Ich kann eine chinesischsprachige Webseite auch im Ausland oder in Hong Kong hosten und benötige dann keine Lizenz. Es ist sogar so, dass ich ohne einen Webhoster innerhalb Chinas gar keine solche Lizenz beantragen kann, da man den Hoster beim Antrag angeben muss.
  • Selbst wenn ich eine solche Lizenz habe, kann meine Seite blockiert werden.
  • Falls ich innerhalb Chinas eine Webseite ohne Lizenz betreibe, kann sie jederzeit vom Netz genommen werden. Im Februar diesen Jahres hat China angefangen, die Regeln besser durchzusetzen und von den Webhostern in China verlangt, Seiten ohne ICP-Lizenz zu schließen. Davon waren besonders viele Blogger betroffen.
  • Als ausländisches Unternehmen ohne Sitz in China kann ich zwar eine ICP-Lizenz beantragen, formal sogar ohne Kontaktperson in China. In der Praxis werden Anträge ohne lokalen Kontakt immer abgelehnt.
  • Des weiteren ist es völlig egal, welche Domainendung meine Seite hat. Ich kann sogar eine cn-Domain außerhalb Chinas registrieren und betreiben, ohne dass ich eine ICP-Lizenz benötige. Wichtig ist nur, wo die Seite gehostet wird.
  • Die Registrierung ist kostenlos, es kann aber sein, dass es Services gibt, die einen beim Antrag unterstützen und dafür eine Gebühr verlangen.

Die obigen Angaben gelten für nicht kommerzielle Webseiten. Die Frage ist, ob man als ausländisches Unternehmen so eine Lizenz beantragen kann?

Welche Institutionen sind für den Internet Content in China verantwortlich?

  • General Administration of Press and Publication (GAPP)
  • Ministry of Public Security (MPS)
  • State Administration for Industry and Commerce (SAIC)

Grundsätzlich kann man  als ausländisches Unternehmen eine ICP-Lizenz für nicht kommerzielle Webseiten sehr einfach beantragen, es genügt die einfache Online-Registrierung und der Akt ist nur eine Formaliät.

Was als kommerziell und als nicht kommerziell gilt ist auch heute noch nicht einheitlich geregelt, es gibt zwar eine Definition, die ist aber ziemlich unklar formuliert. Im Laufe der Zeit wurde die Auslegung weniger streng. So gilt z.B. eine einfache Firmenwebseite als nicht kommerziell, die Erteilung einer ICP-Lizenz dürfte in diesem Fall ohne viel Probleme möglich sein.
Interessant ist, dass auch viele E-Commerce Aktivitäten inzwischen als nicht kommerziell gelten, da immer mehr offline tätige Unternehmen ihre Produkte online anbieten. Dies wird häufig durch die lokalen Büros des Minstry of Industry and Information Technology (MII) unterschiedlich gehandhabt.

Ausländische Investoren die in China Internet-Services anbieten möchten, müssen sich aber immer noch durch einen Dschungel von Genehmigungen und Beschränkungen kämpfen, der sehr schwer durschaubar ist. Es gibt aber viele Möglichkeiten, Online Services für den chinesischen Markt anzubieten und von HK oder Singapur aus zu hosten. Die Geschwindigkeit der Internetverbindung ist heutzutage auf jeden Fall kein Kriterium mehr, näher an die chinesischen Nutzer zu ziehen, von China aus sind Webseiten in HK, Singapur oder auch den USA schnell erreichbar. Ich habe auch einige Start-ups erlebt, die zuerst im Ausland ihren Serverstandort hatten und erst später nach China umgezogen sind und alle Lizenzen beantragt haben. Auch wenn es verboten ist, leihen chinesische Unternehmen ihre ICP-Lizenz immer noch an ausländischen Unternehmen aus.

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