Oh man, Yangshuo ist echt genial. Wir wohnen gerade in einem kleinen süßen Hotel namens „Sweet Hotel“ (übrigens sehr empfehlenswert; sauber, eigener Computer mit Internetzugang, man kann seine Wäsche waschen lassen und ganz wichtig in Yangshuo: Man kann ruhig schlafen). Dieses liegt sehr zentral, nicht weit von der bekannten „West Street“ entfernt.

Die Landschaft um den Yulong River und dem Jinbao River ist echt ein Traum. Karstberge und Reisfelder soweit das Auge reicht, kleine süße Dörfer, Bambusboote und Wasserbüffel. Leo und ich haben alles mit dem Fahrrad erkundschaftet. Super schweißtreibend, aber schön. Neben einem schmerzenden Hintern und einer wirklich romantischen Bambusflohsfahrt sollten wir sogar in einem kleinen Dorf Wegezoll zahlen. Echt der Hammer! Nachdem wir uns versichert haben, dass es sich bei diesem Weg auch um den richtigen handelt, zahlten wir halt. Das Geld dient angeblich zur Erhaltung des Dorfes. O.K. Als wir dann aber durch das Dorf fuhren, erklärte uns ein Bauer nach nochmaligen Fragen nach dem Weg, das diese eingeschlagene Richtung völlig falsch ist, um an unser Ziel zu kommen. Wir mußten umdrehen und wieder zurück fahren. Unser Geld haben wir natürlich nicht zurückbekommen.  

Ja, ja ich weiß schon … that’s china!!! Selbst wenn es sich nur um ein kleines Dorf irgendwo in der Umgebung von Yangshuo handelt.

Karstberge von YangshuoWasserbüffelYulong RiverSonnenuntergangDer Wegezoll

Eigentlich kann man sich das als Europäer gar nicht vorstellen. In Peking sind die Radwege, zumindest an den Hauptstraßen, teilweise größer als in manchen Orten Deutschlands normale Straßen. So steht man z.B. mit ca. 30ig, 40ig oder mehr Leuten (allerdings nur zu bestimmten Stoßzeiten) zusammen an einer riesigen Kreuzung, die man überqueren möchte.

Seit einigen Monaten nun stürze ich mich auch jeden Morgen und jeden Abend in das chinesische Getümmel. Es ist immer wieder ein Erlebnis. Fahrrad fahren in Peking: Super anstrengend und nicht ganz ungefährlich.

Man muss schon höllisch aufpassen. Da kommen die Autos auf dem Radweg (Ja, richtig gelesen, Autos!!!) von der einen Seite, die Fußgänger, die den Radweg meistens überqueren müssen, um zur Busstation zu kommen von beiden Seiten, dann haben wir noch die Mofas von hinten und manchmal sogar noch entgegenkommende Fahrräder von vorne, sowie parkende Autos an den Seiten des Radweges und plötzlich anhaltende oder losfahrende Taxifahrer. Ach ja und nicht zu vergessen die Radfahrer selbst, von denen sich einige auch als Müllsammler betätigen und manchmal so gewaltige Ladungen transportieren, dass sie damit den halben Radweg versperren. So… und alle zusammen versuchen nun so schnell wie möglich voranzukommen, da bleibt natürlich Gedrängel, Rumgehupe und Geklingel sowie ein bisschen Geschupse auf den Fahrrädern nicht aus.

Es ist schon verwunderlich, dass bei einer, ja doch eher rücksichtlosen Fahrweise, die hier in Peking vorherrscht wirklich nicht mehr oder größere Unfälle passieren. Obwohl, auch mich hat man schon das eine oder andere Mal fast umgefahren, oder man ist mir hinten Reingefahren. Wie das? Na ja, die meisten Fahrräder und Mofas besitzen anscheinend (auf Grund ihres Alters) keine anständigen Bremsen, so dass halt auch die Füße als Stopphilfe dienen müssen. So geschah es dann, dass sich der Fahrradlenker eines älteren chinesischen Herrn in meinen Lenker so verkeilte, dass ich an ein parkendes Auto abgedrängt wurde, dort entlang schrammte und dann noch fast auf die Fre… geflogen bin. Und der Alte?! Der lachte und fuhr einfach weiter. Echt super!!! (O.K., außer einem völlig verbogenen Lenker und einem demolierten Einkaufskorb ist ja auch nichts passiert.)

Aber es gibt auch schöne Erlebnisse unterwegs mit dem Fahrrad. Es wird sich unterhalten, gesungen, ich werde begleitet oder von einigen jungen oder älteren Männern ausgefragt (die Chinesen sind echt neugierig). Letztens zum Beispiel, da habe ich mir mit einen etwas jüngeren Chinesen ein Wettrennen auf einem überfüllten Radweg geliefert: China gegen Deutschland, passend zur Olympiade! Leider muss ich gestehen, dass China wieder einmal, wenn auch knapp, die Nase vorne hatte.