China News


Jetzt hat es Facebook in China erwischt, derzeit ist die beliebte Social Community Plattform in China nicht zu erreichen. In letzter Zeit hatten viele Webseiten in China Probleme mit der Zensur, unter anderem Google, da Google anscheinend nach Angaben der Zensurbehörden Zugang zu unmoralischen Inhalten erlaubte.

Inzwischen ist es ja keine Neuigkeit mehr – google hat in China so seine Probleme, und ist gesperrt, nur teilweise gesperrt, nicht gesperrt… je nach Gutdünken der Behörden. Baidu wird sich freuen, Microsoft mit ihrer neuen Suchmaschine ebenso, und Google, das sich ja laut ihrem Motto vorgenommen hat, nichts Böses zu tun, wird natürlich den Forderungen der chinesischen Zensurbehörden nachkommen, alle “bösen” Internetinhalte aus seinen Suchergebnissen herauszufiltern, um weiterhin einen Teil des Kuchens von ca. 300 Millionen Internetnutzern abzubekommen. Böse Internetinhalte sind in China:

  • Alle Webseiten, die außerhalb Chinas gehostet werden … also bitte nicht mehr nach außen verlinken
  • Alles was mit Tiananmen zu tun hat, es sei denn, es sind Urlaubsbilder
  • Demokratie, Tibet, klar, das muss auch raus
  • Pornographie

Hier gehts zur dazugehörigen Diskussion auf http://forum.chinaseite.de:

http://forum.chinaseite.de/ftopic8603.html

Microsoft sind wirkliche Spielverderber. Auf

http://cn.bing.com/

sieht man die chinesische Version von Bing, der neuen Suchmaschine von Microsoft.

Allerdings schummelt Microsoft meiner Meinung nach ein wenig. Microsoft verwendet die Schriftzeichen ?? für ihre chinesische Version.

?? wird” Bi ying” ausgesprochen, also nach dem “B” ein “iy” zuviel. Ein Schriftzeichen zu nehmen, das einfach “bing” ausgesprochen wird, wäre ehrlicher gewesen, konsequenterweise hätte dies das Schriftzeichen ? (Pinyin: bing, Übersetzung: Krankheit) sein müssen. Schade, der Gag, die Suchmaschine als “Krankheit” zu übersetzen, war irgendwie nicht schlecht. Wobei man Microsoft zugute halten muss, dass der erste Eindruck nicht einmal so schlecht ist. Die Suchmaschine ist schlicht, sieht aber besser aus als Google.

Wenn ich mal die Suchergebnisse vergleiche, vorher – nacher:

Das folgende Ergebnis erhielt man, wenn man nach dem Wort “Strumpfhose” bei der alten Suchmaschine von Microsoft gesucht hat (früherer Beitrag)

http://blogger.chinaseite.de/2009/05/16/zensur-aus-dem-heise-forum.html

Falls mann jetzt “Strumpfhose” in die neue Suchmaschine “bing” eingibt, ist das Ergebnis genau das gleiche, nämlich die folgende Meldung:

“Der Suchbegriff strumpfhose führt möglicherweise zu sexuell eindeutigen Inhalten.”

Es gab einige interessante Nachrichten aus China, leider bin ich derzeit ständig unterwegs, deshalb nur mal ein paar Links:

Ich habe ja schon immer gewusst, dass die Chinesen, was Aktienhandel angeht, ziemlich optimistisch sind. Ich erinnere mich noch, als ich bei meinem ersten Chinabesuch vor fast 10 Jahren irgendwo eine Menschenansammlung sah, die auf irgendwelche Zahlen starrte, die sich andauernd änderten.

Mein damaliger Tandempartner hat mir damals erklärt, dass dort die Börsenkurse angeschaut werden und auch viele Hausfrauen und kleine “Hobbyhandler” (so hat er sich ausgedrückt) darunter sind, die an der Börse handeln.

Von daher erstaunt mich auch die folgende Meldung der FAZ nicht besonders:

http://www.faz.net/s/Rub645F7F43865344D198A672E313F3D2C3/Doc~EFDB28ADA5DF34E378880C2F750BB676C~ATpl~Ecommon~Scontent.html.

Chinesische Händler haben ziemlich optimistisch auf das Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung reagiert, ausländische Privatanleger müssen aber immer noch weitgehend draußen bleiben.

Nur noch so etwas nebenbei: Not made in China als Markenzeichen. Schon irgendwie krass, als Käufer möchte ich schon genau wissen, wo meine Produkte herkommen, also her mit dem Ursprungszertifikat oder einer genauen Angabe.  Aber so nebenbei einfach mal populistischerweise darauf zu verweisen, dass ein Produkt nicht aus China kommt, ist nicht sehr seriös (vorsichtig ausgedrückt).

Nachdem die Visaregelungen nach den Olympischen Spielen wieder gelockert worden waren, werden sie jetzt laut einem Bericht der South China Morning Post vom 29. April im Vorfeld der 60-Jahr-Feierlichkeiten zur Gründung der VR China wohl wieder verschärft. Es trifft wieder die Business-Visa: Alle F-Visa, die ab dem 15. April genehmigt wurden, werden am 15. September ablaufen. Wie immer hatte die Sprecherin des Außenministeriums keine Ahnung von den neuen Regelungen.

Dies war auch die Sprachregelung vor der Olympiade. Es gäbe keine neuen Regelungen, nur bestehende Regelungen würden strikter umgesetzt. Genervt haben die Regelungen schon damals. Bin gespannt, wie schnell die lokalen Visaagenturen wieder Umwegen finden, bzw. wieviele Expats China während der Feierlichkeiten wieder verlassen müssen.

Anscheinend gibt es den Film über John Rabe bereits als Raubkopie in China, obwohl er erst gestern in vielen Kinos in China anlaufen sollte. Der Film soll ja nach James Bond “Ein Quantum Trost” der größte Kinostart in China gewesen sein. Die Premiere in China gabs bereits am 28. April in Peking. In Deutschland läuft der Film bereits seit dem 2. April.

Ich habe mit einem Bekannten gechattet, der hat sich vor allem darüber gewundert, dass Rabe in dem Film nicht als Held dargestellt wird. Ich habe den Film leider noch nicht gesehen, in Korea gibts den Film leider (noch) nicht, zumindest habe ich ihn noch nicht im Kinoprogramm entdeckt. Aber ich kann mir vorstellen, dass so ein Film über Ereignisse im 2. Weltkrieg, in dem ein Deutscher, der NSDAP-Mitglied war, mal positiv wegkommt, von einem deutschen Regisseur wohl nur so von politischer Korrektheit triefen wird. Ok, das ist ein Vorurteil, das ich aber beibehalten werde, bis ich den Film selbst gesehen habe.

Ich bin gespannt, wie der Film in Japan ankommt. Das Nanjing Massaker ist dort ja heftig umstritten. Ich habe vor ca. 10 Jahren in China studiert und dort ein Jahr lang mit einem Japaner in einem Zimmer zusammengelebt. Seine Theorie war, dass die Japaner gar keine andere Wahl hatten, als auf chinesische Zivilisten zu schießen, da sich die Widerstandskämpfer als Zivilisten verkleidet hatten. Nach ihm seien auch nicht so viele Chinesen umgekommen. Immerhin hätten gar nicht so viele Chinesen in Nanjing gewohnt.

Ich habe nach einer Weile aufgehört, mit ihm über solche Themen zu reden.

Folgendes ist ein Auszug aus dem Newsletter einer international agierenden Bank. Es scheint so, als brennt insbesondere auf dem Land die Luft. „A million police officers have been sent to rural areas across China since December to help maintain social stability. Jobless rural workers will get more than 30 billion yuan ($4.39 billion) in aid from the Guangdong Province, government officials said.”

Leo.

China hat wohl wegen der Ereignisse in Tibet Youtube wieder blockiert. Die Blockade von ausländischen Webseiten wird in China regelmäßig bei bestimmten Ereignissen verschärft, z.B. der Tagung des Nationalen Volkskongresses oder bei Parteitagen der Kommunistischen Partei Chinas.

Es kann sein dass die Blockade nur kurzfristig ist und Youtube wieder erreichbar ist wenn die Unruhen in Tibet in den nächsten Wochen wieder aus den Schlagzeilen verschwunden sind.

    In Tibet kam es in der letzten Woche zu Ausschreitungen gegen die chinesische Regierung. Von offizieller Seite hört man von ca. 10 Toten, meist unschuldigen Zivilisten. Die Polizei sei nur mit Tränengas gegen die Demonstranten vorgegangen. Touristen die sich derzeit in Tibet aufhalten berichten dagegen von Schießereien und einer Vielzahl von Toten:

    Kommentar zu den Aufständen in Tibet 

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