September 2007


Ich habe heut Peking danach durchsucht, wurde nicht fündig. Muss ich eben auf meinen nächsten Deutschlandtrip warten – oder es in meine Liste für mein Care-Packet aus Deutschlanf aufnehmen, die immer länger wird:

1) Schokolade
2) Schokolade
3) Schokolade
4) Computerspiele
5) Lebkuchen
6) noch mehr Schokolade

Ich wurde gefragt, ob ich Kontakte zu einem Chinaexperten herstellen kann, der Vorträge auf einer Kreuzfahrt halten kann. Irgendwie reizvoll, so ein Job. Schade, dass ich ihn nicht selbst übernehmen kann.

Nein, jetzt folgt nichts besinnliches. In China ist morgen der Nationalfeiertag, 1. Oktober, der Gründungstag der VR China. Ich erinnere mich bisher nur mit Grauen an jeden 1. Oktober zurück, den ich in China verbracht habe.

Das erste mal, als ich beruflich in China war, verbrachte ich einen Großteil meiner Zeit damit, Möglichkeiten zu finden, Reiseschecks und Bargeld in Banken in RMB zu tauschen. Damals war das noch schwierig, da viele Banken während der Woche nach dem 1. Oktober keine Reiseschecks annahmen und entweder kein Geld tauschen wollten oder nur kleine Summen. Hotels tauschten wirklich nur für Gäste, während sie sonst für jeden tauschten. Ich wusste das natürlich vorher nicht. Das war meine erste wichtige China-Lektion: Auch die einfachsten Dinge, die in Deutschland selbstverständlich sind, darf an in anderen Ländern nicht als Selbstverständlich voraussetzen.

Die zweite ungute Erinnerung (und die dritte) sind natürlich Reisen während der Woche nach dem 1. Oktober. Viele Chinese benutzen die freien Tage, um zu reisen oder Verwandte zu besuchen. D.h. es ist schwer, irgendwelche Tickets zu bekommen. Wenn man irgendwo ist und nicht im Voraus bestellt hat, kann es sein, dass man ein paar Tage festsitzt.

Dieses mal bleibe ich in Peking und werde wohl die Zeit mit Sightseeing und Software-Updates verbringen. Eventuell werde ich auch mein Fußball-Vokabular mit der chinesischen Version von FIFA 2007 ausbauen (Originalversion: 69 RMB).

Schade. Eigentlich dachte ich, wenn der erste gegen den zweiten in der Bundesliga spielt müsste es sogar in China live übertragen werden. Bisher kam Tischtennis, die Ziehung der Lottozahlen, ein Bericht über die Frauen-Fussball-WM und eine Menge Werbung. Das führt einem mal wieder vor Augen, was für einen niedrigen Stellenwert die Bundesliga in China noch hat. Bayern sollte unbedingt mal einen chinesischen Nationalspieler verpflichten.

Nachtrag:
Tatsächlich doch noch. Mit 45 Minuten Verspätung kommt das Spiel doch noch. Ärgerlich, dass ich mir nicht verkneifen konnte, den Zwischenstand in Spiegel Online anzuschauen.

So, die Verlängerung der polizeilichen Registrierung habe ich gemacht. Anscheinend hat sich doch nicht so viel geändert. Ausländer benötigen die Bestätigung, dass man wirklich in der Wohnung wohnt, nur einmal (???). Das bedeutet, die nächste Verlängerung kann ich wieder selbst machen (wenn die Regelung bis dahin nicht wieder geändert wird).

Jetzt steht erstmal die Zusammenstellung eines Care-Packets aus Deutschland an:

1) Schokolade
2) Schokolade
3) Schokolade
4) Lebkuchen (gibts den jetzt schon?)
5) Noch mehr Schokolade

Ich habe ja vor kurzem über den Betrugsfall mit einer China billige Digitalkamera”>billigen Digitalkamera berichtet.

Im folgenden Beitrag auf Alibaba.com gibt es einige nützliche Hinweise, wie man Betrug durch “Lieferanten” in China erkennt:

http://resources.alibaba.com/article/157657/Tips_for_buyers_to_avoid_being_defrauded.htm

Heute gab es schon wieder eine Anfrage. Ich soll schon wieder ein Buch schreiben. Möglichst schnell natürlich. Und logischerweise wieder mit Gewinnbeteiligung, ohne festes Honorar. Und wieder mal die Chinaseite als Grundlage. Der Verlag könnte auch einfach die Chinaeite kopieren und sie von einem “Experten” (er meinte wohl Praktikanten) überarbeiten und in Buchform bringen lassen, wenn ich keine Zeit habe.

Ich habe wieder mal verzichtet.

Was macht man, wenn der Vermieter Steuern sparen will? Mein Vermieter ist wohl für die nächsten Tage nicht gut auf mich zu sprechen, da ich auf eine Quitting für die Miete bestand.

Die Vorgeschichte:

Beim Einzug in die Wohnung hatten wir natürlich für die polizeiliche Anmeldung alles ordentlich abwickeln müssen, da der Vermieter mit zur Polizeistation gehen und die Bescheinigung vorweisen musste, dass er Steuern bezahlt hatte. Anschließend bekam ich meine Aufenthaltsgenehmigung (Temporary Residence Permit).

Die Verlängerungen der “Temporary Residence Permit” (???????) konnte ich dann immer ohne Vermieter machen.

Jetzt wurden anscheinend die Regeln bei der Behörde geändert. Ich benötigte dieses mal für die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung eine Bestätigung, dass ich auch wirklich in der Wohnung wohne (???) . Klar, dass das dem Vermieter nicht passt. Für diese Bestätigung muss er bei der Verwaltung sowohl Mietvertrag als auch die Steuerbescheinigung vorlegen (ist wohl auch der eigentliche Sinn der neuen Regelung).

Das bedeutet, viele Vermieter, die bisher nur beim Einzug eines Mieters die Steuern bezahlt haben (es sind 5 Prozent) werden jetzt quasi dazu gezwungen, auch bei Vertragsverlängerungen Steuern auf die Mieteinkünfte zu zahlen, selbst wenn der Mieter keine offizielle Rechnung für die Miete benötigt.

P.S.: Die Miete kann man als Arbeitnehmer übrigens von der Steuer absetzen, also immer eine Quitting (?? = fa piao) verlangen.

Hier einige Sachen, die man beim Einzug in eine Wohnung beachten sollte:

  • Gefälschter Mietvertrag. Dies ist ein beliebter Steuerspartrick. Man hat einen “normalen” Mietvertrag mit dem Vermieter und einen, der dann nur für die Abrechnung der Steuer verwendet wird. Der Mietvertrag für die Steuerbehörde ist natürlich so niedrig wie möglich angesetzt. Auf so etwas sollte man sich auf keinen Fal einlassen.
  • Vor allem, wenn man in China arbeitet immer eine Quittung verlangen, da man die Miete von der Steuer absetzen kann
  • Den Mietvertrag immer genau durchlesen und sich dafür auch Zeit einräumen lassen. Wirklich jedes Möbelstück in einer möblilierten Wohnung überprüfen. Nicht aus Höflichkeit dem Vermieter zuviel Vertrauen schenken. Außerdem sollte natürlich im Mietvertrag genau geklärt sein, wer welche laufenden Kosten bezahlt (Heizung, Wasser …).
  • Wer auf Internet angewiesen ist sollte vor dem Einzug schon überprüfen, welche Anschlußmöglichkeiten es in der Wohnung gibt.
  • Sich eine Kopie des “Property certificate” geben lassen, also den Beweis, dass der Vermieter auch Eigentümer der Wohnung ist.
  • Beim Auszug auf die Rückzahlung der Kaution bestehen. Spätestens beim Auszug muss man sich nicht mehr so um eine gute Beziehung zum Vermieter kümmern. Auf keinen Fall einschüchtern lassen wegen irgendwelcher angeblicher Reparaturen. Die sind in China extrem billig und meist nur vorgeschoben. Eine Möglichkeit ist, die Kaution “abzuwohnen”, d.h. einfach länger in der Wohnung zu bleiben. Fast alle Vermieter werden irgendwie versuchen, die Kaution einzubehalten.

Verdammt. Ich habe wohl in meinem Thunderbird einmal zuviel auf “als Spam markieren” geklickt. Ein Kunde will Werbung buchen und die Sache landet sofort im Papierkorb.

Das nennt mann dann wohl Kollateralschaden.

Der Thunderbird Spamfilter ist trotzdem eine nette Sache, einmal die Woche überfliege ich kurz die Betreffs der ungelesenen Nachrichten und lösche den Papierkorb dann.

Da fällt mir noch was zum Thema “Human Resource” ein. Ich habe meiner Buchhalterin auf chinesisch gesagt, sie könne früher gehen, es sei nichts mehr zu tun. Sie war ganz erschrocken und dachte, sie sei gefeuert. Da ich sonst eigentlich sehr umgänglich bin, hat sie sicherheitshalber nochmal nachgefragt, weil sie so eine plötzliche “Kündigung” von mir doch komisch fand.

Wäre dumm gewesen, wenn sie einfach das Büro verlassen hätte und nicht mehr zur Arbeit erschienen wäre.

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