China und die Deutsche Presse


Es geh um Fußballl. Für China scheint es völlig klar zu sein, dass der Fußball aus China kommt. Wie ich auf das Thema komme?

Gestern habe ich den Film “Red Cliff” gesehen. Red Cliff ist ein chinesischer Kassenschlager, der in China sogar den Film Titanic übertrumpft hat. Bei einem Budget von 80 Millionen Dollar hat er immerhin 128 Millionen eingespielt, obwohl er nicht in westliche Kinos kam.

In dem Film von John Woo geht es um die berühmte Schlacht am Roten Felsen (????) im Jahr 208. Diese Schlacht wird auch im berühmten Buch “Die drei Reiche” (????) beschrieben.

Am meisten Aufsehen (und eine Lachsalve) bei uns erzeugte die Szene, in der Soldaten aus Cao Caos Heer tatsächlich Fussball spielen. Cao Cao wurde  in dem Film von einem Berater sogar gelobt, da dieser neue Sport die Kraft der Soldaten stärke.

Nach den Spaghetti also ein weitere Streitpunkt um ein westliches (oder östliches?) Kulturgut.

Ich habe nach diesem Angriff auf den englischen Fußball auf jeden Fall beschlossen, ab heute die These zu verteidigen, dass Nudeln aus Italien kommen. Das werde ich in Zukunft vehement tun.

Ich hatte noch keine Gelegenheit das Original der Verzichtserklärung zu lesen. Trotzdem mal ein Link dazu, was der Spiegel über die Arbeitsschutzmaßnahmen bei Foxconn schreibt.

http://www.spiegel.de

Im Spiegel (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,669714,00.html) und anderen Medien wird wieder über die Anti-Porno Kampagne in China berichtet. Im Rahmen der Kampagnen wurden zahlreiche Seiten gesperrt, Betreiber solcher Seiten festgenommen, es gibt anscheinend auch Belohnungen für Nutzer, die solche Seiten melden.

Wieder wird aber nur oberflächlich recherchiert (oder Meldungen ungeprüft übernommen und der Text etwas geändert). Im Gegensatz zur Meldung des Spiegels gibt es in China keine Vorschrift, die besagt, dass ein Computer nur noch mit vorinstallierter Anti-Porn Software gekauft werden kann, wenn ich die Meldugen Mitte letzten Jahres richtig in Erinnerung habe, war dies auch nie in der Art geplant.

Es gibt seit Mitte letzten Jahres ein Projekt mit dem Namen “Green Dam-Youth Escort” (??·????). Ursprünglich sollten alle neu in China verkauften Computer ein Programm vorinstallieren oder aber eine Installationsmöglichkeit dafür (CD)  mitliefern, welches bestimmte Inhalte zensiert. Die Zensur geschieht mit Hilfe einer Blacklist, die automatisch über Internetupdates aktualisiert wird. Eine Vorinstallation für alle Computer  war aber nie verpflichtend.

Später gab es einen Teilrückzieher insofern, dass nur noch für Schulen, Internetcafes und andere öffentliche Einrichtungen die Installation des Programms vorgeschrieben wurde. Privatnutzer in China müssen dieses Programm nicht installieren.

Es kann natürlich durchaus sein, dass die Kampagne gegen ungesunde Inhalte verschärft wird.

Ich bekomme andauernd Angebote von Verlagen, ein Buch über China zu schreiben, über meine Erlebnisse, was auch immer. Manchmal sind sogar seriöse Angebote dabei. Da ich aber schlecht mit Kommasetzung bin, kommt das leider nicht für mich in Frage. Also vorerst bitte keine Anfragen mehr.

Ein Nützlicher Link dazu: http://www.korrekturen.de/

Die deutsche Mannschaft hat ein Olympiaoutfit, das in der deutschen Presse vorgestellt wurde.

Ich finde das Outfit ja ziemlich altbacken, aber na gut … wem es gefällt.

In der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung wird das Outfit ebenfalls vorgestellt.

Auf der Rückseite eines Trainingsanzugs findet man die Schriftzeichen ” ?? ” für “Deutschland.

Bei der Süddeutschen hatte man wohl gerade keinen Übersetzer zur Hand, deshalb hat man die Zeichen mal kurz mit

“Glück und Erfolg” übersetzt. Vielleicht dachte man auch, es versteht eh keiner.

Das Photo des Anzugs gibt es auf:

“http://www.sueddeutsche.de/sport/weitere/bildstrecke/743/172235/p0/?img=7.0”

Dass der Parteitag eröffnet wurde sah man wirklich überall. Im Fernsehen wurde darüber berichtet, es gab irgendwie mehr Plakate an Wänden und sogar im Fernsehen in der U-Bahn konnte man irgendwelchen Diskussionsrunden und Berichten zuhören – wobei die Chinesen um den Fernseher herum in der Mehrzahl doch andächtig zuhörten.

Ich hatte noch nicht viel Zeit die chinesische Presse zu sichten. Scheint ja, dass nochmal kräftig für Jiang Zemins theoretischen Beitrag für die Entwicklung der Partei (“Die drei Vertretungen“) Werbung gemacht wurde und auch Hu Jintao hat irgendeine Theorie in der Hinterhand, die ihm den Platz in den Geschichtsbüchern (und auch die Emanzipation von Jiang Zemin) sichern soll.

Hier eine Übersicht über die Berichte in der Deutschen Presse.

Spiegel: China entdeckt den Umweltschutz.

Kurier: China will die Umwelt künftig schonen.

Handelsblatt: China legt neuen Wirtschaftskurs fest.

FAZ: Aufbau einer sozialistischen Demokratie.

Stern: China will sozialer werden.

Tagesanzeiger: Rote Fahnen, hohle Phrasen.

TAZ (mit lustigem Bild): Zehn Generationen zum Sozialismus.

DiePresse.com: Geheimnisvolle KP heizt die Gerüchte an.

Netzzeitung: Chinas Präsident will seine Macht ausbauen.

Hier ein interessanter Überblick über alle Parteitage der Kommunistischen Partei:

http://www.kurier.at

Ich spiele Schach, deshalb interessiert mich ein Artikel über eine Länderwettkampf zwischen China und Großbritannien natürlich schon.

Im Artikel auf Chessbase http://www.chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=6945 über den Länderwettkampf war sich der Autor wohl nicht so ganz sicher, was der Vor- und was der Familienname der chinesischen Spieler ist. Ich vermute mal, der Autor wollte sich irgendwie herauswinden (“Ich hab es doch einmal richtig gemacht”). Bei den Spielerinnen Hou Yifang und Ding Yixin wird die Reihenfolge der Namen sehr beliebig gehandhabt.

chinesische Namen

 Shui-bian-Handelsblatt

Bericht im Handelsblatt

Es gibt immer noch seriöse Zeitungen bzw. Journalisten, die über China schreiben und nicht einmal grundlegende Dinge über China wissen – wie z.B. was der Familienname und was der Vorname ist.

Danke für den Hinweis im China-Forum an fankeqian.

In einer Serie erklärt die Bild die Aussprache und Übersetzung ausländischer Marken in China. Ganz genau nimmt sie es aber dabei nicht – ist aber egal, mag man sich gedacht haben, es versteht ja eh keiner. Richtig ist niweiya.

Aus der Bild Online vom 22.05.2006

Autsch, für diese Meldung habe ich eine neue Kategorie geschaffen: “Einfach nur Unsinn”.

Natürlich kommt es häufig vor, dass verschiedene Schriftzeichen gleich ausgesprochen werden, z.B. gibt es über 30 Schriftzeichen, die “ke” ausgesprochen werden, ein kurzer Blick ins Wörterbuch zeigt, dass auch der Silbe “la” mindestens 10 Schriftzeichen mit unterschiedlichen Bedeutungen zuzuordnen sind.

Richtig ist auch, dass eines von diesen ca. 30 Schriftzeichen mit der Aussprache “ke” Kaulquappe bedeutet, allerdings in der Kombination kedou.
Es gibt tatsächlich auch ein Schriftzeichen, das “la” ausgesprochen und “Wachs” bedeutet.

Unsinnig ist dieser Abschnitt trotzdem –

auch wenn diese Geschichte auf vielen Webseiten, die mit Werbung zu tun haben, verbreitet wird. Kein Chinese würde die Silben “ke-la”, wenn er sie hört mit Kaulquappe und Wachs in Zusammenhang bringen.
Chinesisch konnten die “Werber”, die diese Geschichte verbreiten, auf jeden Fall nicht.

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